"Arbeitsverweigerung"

Ex-Teamspieler zählt die Salzburg-Stars an

Österreichs langjähriger Liga-Krösus Red Bull Salzburg steckt tief in der Krise. Coach Pep Lijnders musste gehen, Marc Janko zählte die Spieler an.

Sport Heute
Ex-Teamspieler zählt die Salzburg-Stars an
Ex-ÖFB-Teamspieler Marc Janko.
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Rang fünf in der Bundesliga und zehn Punkte Rückstand auf Meister Sturm Graz, dazu in der Champions League mit bloß drei Pünktchen auf dem Konto am Rande des Ausscheidens – Red Bull Salzburg spielte eine desaströse Herbstsaison, die Trainer Pep Lijnders trotz des 3:0-Erfolgs im Nachtragsspiel gegen Austria Klagenfurt den Job kostete. Der langjährige Co-Trainer von Jürgen Klopp wurde schon nach einem halben Jahr entlassen, Ex-Austria-Coach Thomas Letsch als dessen Nachfolger vorgestellt.

"Es ist höchst an der Zeit gewesen, etwas zu ändern. Meistens ist im Fußball der Trainer das schwächste Glied, das ist einfach so", meinte der ehemalige ÖFB-Teamstürmer Marc Janko im "ORF", der Ex-"Bulle" leide auch mit den Mozartstädtern: "Als Ex-Salzburg-Spieler hat mir das Herz geblutet."

Janko leide aber mit dem gefeuerten Trainer Lijnders mit. "Er war eine positive Erscheinung, hat seine Ideen nicht mit der Mannschaft umsetzen können", so der Ex-Teamspieler.

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    "Arbeitsverweigerung"

    Allerdings nahm Janko auch die Spieler in die Pflicht. "Man hätte auch gut und gerne die halbe Mannschaft austauschen können. Da war wirklich teilweise Arbeitsverweigerung zu sehen", fand der ehemalige Stürmer deutliche Worte. Deshalb geht der 41-Jährige davon aus, dass Rouven Schröder, der neue starke Mann bei den Salzburgern, bald handeln wird. "Ich kann mir gut vorstellen, dass in den nächsten Wochen der eine oder andere Spieler dazustoßen wird, der über viel Erfahrung verfügt. Man ist irgendwo dem Jugendwahn zum Opfer gefallen. Es geht irgendwann nicht mehr, dass man immer jünger wird und trotzdem Erfolg haben möchte. Irgendwann beißt sich die Katze in den Schwanz", analysierte der 70-malige Teamspieler.

    "Mit Letsch hat man nun einen gefunden, der mehr Erfahrung – auch Lebenserfahrung – als Lijnders hat. Weil wenn du zu so einem Klub kommst, der in einer so dermaßen großen Krise steckt, tut Erfahrung gut", ist Janko überzeugt. Der Ex-Stürmer geht auch von einem Trainereffekt bei den Mozartstädtern aus. "Am Anfang wird es sicher einen positiven Effekt haben. Ob die Mannschaft so zusammengestellt ist, dass nicht zu viele faule Äpfel drinnen sind, kann ich aber nicht beurteilen", meinte Janko. Coach Letsch werde mit seiner Erfahrung entscheiden können, "wer das Trikot tragen möchte und wer das Trikot tragen muss. Ab und zu hatte man bei dem einen oder anderen Spieler den Eindruck, dass es eine Bürde, eine Qual gewesen ist, für Salzburg aufzulaufen", so Janko.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Red Bull Salzburg steckt in einer tiefen Krise, was zur Entlassung von Trainer Pep Lijnders führte.
    • Ex-Teamspieler Marc Janko kritisierte die Spieler scharf und forderte Veränderungen im Kader, während er hofft, dass der neue Trainer Thomas Letsch mit seiner Erfahrung positive Effekte erzielen kann.
    red
    Akt.