Geplatzter Medizincheck

Rangnick vor Slowenien-Hit: "War ein Schock für alle!"

Teamchef Ralf Rangnick über die Verteidiger-Misere und den Schock um den geplatzten Wechsel und angebliche Herzprobleme bei Kevin Danso.

Sport Heute
Rangnick vor Slowenien-Hit: "War ein Schock für alle!"
Ralf Rangnick über den Ausfall von Kevin Danso (Mitte).
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"Natürlich ist es schade, dass vier potenzielle Stamm-Innenverteidiger ausfallen. Aber wir haben trotzdem immer noch die eine oder andere Alternative", sagt ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick vor dem Nations-League-Auftakt in Slowenien am Freitag (20.45 Uhr, ORF eins).

David Alaba fällt nach seinem Kreuzbandriss im Dezember und anhaltenden Knieproblemen wohl noch bis 2025 aus. Kevin Danso muss sich nach dem gescheiterten Transfer-Medizincheck bei der Roma weiteren Untersuchungen unterziehen. Gernot Trauner verletzte sich im EM-Spiel gegen Polen. Philipp Lienhart fehlt in Slowenien wegen der Geburt seines Kindes.

Rangnick: "Wir müssen neu besetzen, mit einer etwas anderen Viererkette spielen als zuletzt. Es hat keine Auswirkungen auf die Art, wie wir spielen wollen. Aber klar, wenn wir neun Spieler ersetzen müssen, hat das natürlich Auswirkungen auf die Aufstellung. Da müssen wir sicherlich auch ein bisschen kreativ sein."

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    Der Danso-Schock

    Lienhart wird im zweiten Länderspiel am kommenden Montag wieder mit an Bord sein, vor dem Nations-League-Kracher gegen Superstar Erling Haaland und seine Norweger direkt nach Oslo reisen. Und Danso? Hinter dem Lens-Legionär steht ein großes Fragezeichen.

    Rangick leidet mit seiner EURO-Stammkraft mit: "Das ging uns ja allen so, der Transfer war ja eigentlich schon durch. Die Fans haben ihn in Rom gefeiert und in Empfang genommen oder erwartet. Von daher war das natürlich für ihn ein Schock. Für ihn war der Wechsel durch. Ich glaube auch für alle anderen in Lens. Es ist extrem ärgerlich und eine große Enttäuschung für ihn. Jetzt muss er schauen, dass er möglichst schnell wieder spielen darf, dass alles geklärt ist und auch keine Fragezeichen bestehen bleiben. Das gilt für ihn selber für die neue Saison. Aber das gilt natürlich auch für die Nationalmannschaft. Dass wir da kein Risiko eingehen, versteht sich natürlich von selbst."

    Angeblich erkannten die Ärzte in Rom ein Herzproblem, zogen auf der Transfer-Zielgeraden die Reißleine. Danso und Lens zeigten sich verärgert und überrascht. Erst vor der Saison hätten detaillierte Medizinchecks keine Auffälligkeiten ergeben.

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      Welche Innenverteidiger hat Rangnick nun als Alternativen? Mit Maxi Wöber (Leeds) und Leopold Querfeld (Union Berlin) sind zwei zentrale Verteidiger im Kader, die schon bei der EM im Einsatz waren. Aber: Wöber spielt bei Leeds nur mehr eine Nebenrolle, Querfeld konnte sich bei den "Eisernen" nach dem Wechsel von Rapid noch nicht in die Stammformation spielen. Mit Flavius Daniliuc (Hellas Verona) wurde ein weiterer Legionär als Reaktion auf die Ausfälle nachnominiert. Salzburg-Stammkraft Samuel Baidoo wurde hingegen für die U21 abgestellt.

      Die Neuen im Angriff

      Auch im Angriff muss Rangnick aufgrund der Ausfälle von Michael Gregoritsch, Sasa Kalajdzic (fehlte schon bei der EURO wegen eines Kreuzbandrisses) und Maxi Entrup umplanen. Arnel Jakupovic (Osijek) und Kevin Stöger (Gladbach) sind erstmals beim ÖFB-Team dabei.

      Ob das Duo gegen Slowenien schon zum Einsatz kommen könnte? Rangnick: "Klar, die Möglichkeit ist da, dass sie zum Einsatz kommen. Sonst hätten wir sie auch nicht mitgenommen. Wir haben ja nur mehr 19 Feldspieler im Moment mit."

      Dauerbrenner Marko Arnautovic ist bei Inter Mailand zumeist nur mehr Joker, für den Teamchef aber weiterhin gesetzt: "In erster Linie bewerten wir die Leistungsfähigkeit. Die ist entscheidend. Solange die so ist, dass wir von ihm profitieren, ist er natürlich auch in allen anderen Rollen ein wichtiger Spieler, der auch für die Gesamtstimmung gut ist, immer einen Spaß auf den Lippen hat."

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      Wie Rangnick den Gegner erwartet? "Slowenien hat bei der EURO kein einziges Gegentor aus dem Spiel heraus kassiert. Das einzige, das sie bekommen haben, war nach einem Einwurf und eins nach einem Eckball. Da sieht man schon, wie schwer es gegen die ist, zu Toren oder überhaupt zu Torchancen zu kommen. Das ist eine sehr kompakte und geschlossene Mannschaft, mit einem sehr herausragenden Einzelspieler namens Sesko da vorne. Wir müssen versuchen, das Spiel schnell zu machen, immer wieder auch Rhythmuswechsel vorzunehmen, auf der anderen Seite so gut zu verteidigen, um selbst kein Tor zu kassieren."

      red
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