Klimaschutz

Räumung von Lützerath – Thunberg unterstützt Proteste

Klima-Ikone Greta Thunberg in Lützerath angekommen. Auch österreichische Klimaaktivisten reisen an, um den umstrittenen Braunkohleabbau zu verhindern.

Lydia Matzka-Saboi
Nordrhein-Westfalen, Erkelenz: Die Klimaaktivisten Luisa Neubauer (l) und Greta Thunberg (m) stehen am dritten Tag der Räumung im von Klimaaktivisten besetzten Braunkohleort Lützerath.
Nordrhein-Westfalen, Erkelenz: Die Klimaaktivisten Luisa Neubauer (l) und Greta Thunberg (m) stehen am dritten Tag der Räumung im von Klimaaktivisten besetzten Braunkohleort Lützerath.
Federico Gambarini / dpa / picturedesk.com

Der kleine Ort Lützerath in der Nähe von Erkelenz im Kreis Heinsberg bei Düsseldorf sitzt auf Braunkohle, die der Energiekonzern RWE für die Stromproduktion nützen will. Lützerath soll deshalb abgebaggert werden. Klimaaktivistinnen und -aktivisten, die den Ort seit Längerem besetzen, wollen das verhindern. Es kam immer wieder zu teils sehr heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zuletzt haben sich einige Aktivisten in einem Tunnel verschanzt.

Der Tunnel unter Lützerath sei eine "spezielle Struktur, die die Räumung in die Länge ziehen soll", twitterten die Aktivisten: "Das zerstörerische System zu untergraben ist Handarbeit." Auch an der Oberfläche harren trotz starken Regens und Windes noch Aktivisten aus. In der Nacht auf Freitag ging die Räumung in der Dunkelheit zunächst noch weiter. Auch Aktivisten, die sich einbetoniert oder festgekettet hatten, wurden befreit.

Auch österreichische Aktivisten reisen an

Zahlreiche Menschen aus der österreichischen Klimabewegung werden sich am Widerstand beteiligen, "gegen die Zerstörung des Ortes Lützerath in Nordrhein-Westfalen, der derzeit von einem riesigen Polizeiaufgebot gewaltsam geräumt wird und einem Braunkohle-Tagebau weichen soll", kündigt Michael Spiekermann von Fridays For Future an.

Freitag Nacht fährt eine Gruppe von Klimaaktivisten, darunter Lena Schilling (Jugendrat), Manuel Grebenjak (System Chance, not Climate Change) sowie Klara König und Michael Spiekermann (beide Fridays For Future) mit dem Zug nach Lützerath an "den Ort der fossilen Zerstörung".

Sie wollen sich solidarisch zeigen mit den vielen Menschen, die sich schon seit Tagen, in vielen Fällen seit Monaten und Jahren gegen die Zerstörung von Lützerath stellen und so die 1,5-Grad-Grenze der Erderhitzung verteidigen.

Lena Schilling, Sprecherin von LobauBleibt und Jugendrat, sagt: “In Lützerath wird die 1,5-Grad-Grenze verteidigt! Lokale Kämpfe wie dieser verbinden unsere globale Bewegung – und gerade dieser Kampf ist so groß und wichtig, dass wir ihn gemeinsam mit den Menschen vor Ort kämpfen müssen. Solidarisch und Seite an Seite. Egal ob Lobau, Lützerath oder irgendwo anders, wir stellen uns gemeinsam gegen die Zerstörung, wo immer es notwendig ist!”