Niederösterreich
Radfahrer (43) getötet: 720 Euro Strafe für Alkolenker
Im Dezember kam bei einem Unfall in Tattendorf ein Radfahrer ums Leben. Der verantwortliche Lenker fasste jetzt eine Geldstrafe und bedingt Haft aus.
Als Mitte Dezember vorübergehend frühlingshafte Temperaturen herrschten kam es in Tattendorf (Bezirk Baden) wie berichtet zu einem tragischen Unfall. An einem Samstagabend hatte gegen 18:20 Uhr ein damals 63-jähriger Mann aus dem Bezirk Baden sein Auto auf der L157 von Tattendorf kommend in Fahrtrichtung Pottendorf gelenkt. Dabei hatte er laut Polizeibericht den vor ihm fahrenden Radfahrer (43) in der Dunkelheit übersehen und erfasst.
Für ein Wildtier gehalten
Der Radfahrer war durch den Aufprall gegen die Windschutzscheibe des Pkw geschleudert worden und auf der Fahrbahn zum Liegen gekommen. Der Fahrzeuglenker hatte seine Fahrt einfach fortgesetzt, nachfolgende Verkehrsteilnehmer vergeblich versucht den Radfahrer zu reanimieren.
Später war der Lenker dann doch zurückgekehrt, hatte gegenüber den Beamten angegeben, den 43-jährigen Radfahrer nicht wahrgenommen zu haben und dass er von einem Zusammenstoß mit einem Wild ausgegangen sei. Ein Alkotest des Fahrzeuglenkers hatte damals einen Messwert von knapp 1,2 Promille ergeben.
Am Mittwoch wurde der Fall nun in Wr. Neustadt vor Gericht verhandelt. Der Pkw-Lenker fasste dabei ein vergleichsweise mildes Urteil aus. Er wurde zu einer Geldstrafe von 720 Euro unbedingt plus neun Monaten bedingter Haftstrafe verurteilt. Lässt er sich nichts zu Schulden kommen, bleibt ihm das Gefängnis also erspart. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.