Tierschützer erstatten Anzeige
"Qualvoller Todeskampf": Fotos zeigen heiße Hunde-Autos
Nach dem tragischen Tod zweier Hunde sprechen Tierschützer von einem "bekannten Missstand": Vierbeiner in Hitze-Autos bei Events seien üblich.
Das Drama erschütterte: Tiere sind vor Kurzem in Aurach (Bez. Vöcklabruck) bei sengender Hitze im Anhänger eines Autos erstickt. Passiert ist das Ganze ausgerechnet am Rande eines Jugendlagers des Österreichischen Züchtervereins für Deutsche Schäferhunde (SVÖ).
"Wir werden sehr dahinter sein, den Vorfall lückenlos aufzuklären", sagte Wolfgang Hafner, Vizepräsident des SVÖ zu "Heute". Das Ereignis sei "bedauerlich", "entsprechende Konsequenzen" für die Halterin denkbar. Gegen die Frau laufen Ermittlungen, Fahrlässigkeit steht im Raum.
Schnell lebensgefährlich
Jetzt hat sich die Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau) in die Causa eingeschaltet und eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Es sei allgemein bekannt, dass es für Hunde bei hohen Temperaturen in Fahrzeugen schnell lebensgefährlich werden kann. Demnach drohen der Besitzerin bis zu zwei Jahre Haft.
"Dass hier offensichtlich versucht wurde, den qualvollen Todeskampf dieser hilflosen Hunde zu vertuschen, kommt erschwerend hinzu", so Pfotenhilfe-Sprecher Jürgen Stadler. Wie berichtet, wurden die zwei Kadaver entsorgt, weiteren Untersuchungen waren nicht mehr möglich.
Stadler weiter: "Es ist ein bekannter Missstand, dass bei Hundesport-Veranstaltungen die Hunde viele Stunden illegal in engen Boxen eingesperrt werden." Transportboxen oder -anhänger seien aber ausschließlich für den Transport erlaubt.
„Es ist ein bekannter Missstand, dass bei Hundesport-Veranstaltungen die Hunde viele Stunden illegal in engen Boxen eingesperrt werden.“
Schon im April Fotos gemacht
Auf dem Anhänger, in dem die beiden Tiere verendeten, soll eine UV-Decke gelegen sein. Der Sprecher weist darauf hin, dass diese laut Händlern nur auf leeren Autos verwendet werden dürfen. Nach Informationen der Pfotenhilfe, die Fotos gemacht hat, seien auch schon im April ebenfalls im Bezirk Vöcklabruck Hunde "illegal in Fahrzeugen verwahrt" worden.
"Wir können nur hoffen, dass die Staatsanwaltschaft diesen Fall gebührend ernst nimmt und Anklage erhebt", sagt Stadler. Man mache sich vor allem deshalb große Sorgen, da die Halterin zumindest noch einen weiteren Schäferhund haben soll. Wie "Heute" erfahren hat, wartet die Anklagebehörde noch auf den Ermittlungsbericht der Polizei.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Tierschützer haben Anzeige erstattet, nachdem zwei Hunde in einem heißen Auto gestorben sind
- Die Besitzerin der Hunde könnte bis zu zwei Jahre Haft drohen, da Fahrlässigkeit im Raum steht
- Die Pfotenhilfe Lochen hat sich eingeschaltet und betont, dass es ein bekannter Missstand ist, dass Hunde bei hohen Temperaturen in Fahrzeugen lebensgefährlich leiden können