DFL prüft
Pyrotechnik in Deutschland bald kein Verbrechen mehr?
Die DFL prüft nach norwegischem Vorbild die Verwendung von Pyrotechnik in den deutschen Stadien. In einer Konferenz soll darüber beraten werden.
"Pyrotechnik – ist doch kein Verbrechen!" So schallt es seit langem durch die deutschen Bundesligastadien. Auch bei der EM wurde der Song des "Balkonultras" immer wieder in den Arenen gesungen. Jetzt zeigt sich die DFL überraschenderweise gesprächsbereit.
Egal ob Rauchtöpfe oder Bengalos – in deutschen Stadien ist jegliche Art von Pyrotechnik verboten, wird mit Geldstrafen für die Vereine sanktioniert. Viele Fangruppen halten sich jedoch nicht daran. Jedes Wochenende ist Pyrotechnik in den Stadien zu sehen.
Norwegen als Vorbild
Ein Land aus dem hohen Norden ging derweil einen anderen Weg. Die DFL setzte sich bereits mit dem norwegischen Liga-Verband in Verbindung. In der ersten und zweiten Liga Norwegens wird ein zweijähriges Pilotprojekt gestartet. Fans ist es dabei erlaubt, Pyrotechnik zu zünden. Dazu gibt es aber viele Auflagen.
Pyro-Wahnsinn bei Rapid
Personen, die Pyrotechnik zünden, müssen mindestens 18 Jahre, nüchtern und identifizierbar sein. Die pyrotechnischen Gegenstände müssen zertifiziert sein. Das Abbrennen ist in maximal zwei markierten Bereichen im Stadion erlaubt. Dabei muss ein Mindestabstand von einem Meter zu anderen Fans bei Bengalos eingehalten werden. Ausreichende Löschvorrichtungen müssen vorhanden sein.
In einer Konferenz, an der die deutschen Sportminister, die DFL und der DFB teilnehmen, wird das weitere Vorgehen besprochen. Böller und Raketen sollen bei einer Teilöffnung von Pyrotechnik weiterhin verboten bleiben.
In der österreichischen Bundesliga ist das Abbrennen von Pyrotechnik mit Ausnahmegenehmigung erlaubt. Überschreitet ein Verein aber die Vorgaben, gibt es Strafen.
Auf den Punkt gebracht
- Die DFL prüft die Verwendung von Pyrotechnik in deutschen Stadien nach norwegischem Vorbild, wobei ein Pilotprojekt gestartet werden soll, das bestimmte Auflagen vorsieht
- In einer Konferenz mit Sportministern, der DFL und dem DFB wird das weitere Vorgehen besprochen, wobei Böller und Raketen weiterhin verboten bleiben sollen
- In der österreichischen Bundesliga ist Pyrotechnik mit Ausnahmegenehmigung erlaubt, aber bei Verstößen drohen Strafen