Niederösterreich

PVA-Gruppenleiter steckte 359.635 Euro Pflegegelder ein

Ein Gruppenleiter der PVA fälschte Auszahlungsbelege von Pflegegeldern, steckte 359.635 € ein. Das Geld legte er in Gold an.

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Der 48-jährige Angeklagte der PVA
Der 48-jährige Angeklagte der PVA
privat

Für einen wahrlich bemerkenswerten Coup musste jetzt ein leitender Sachbearbeiter mit Kontrollfunktion in St. Pölten auf die Anklagebank.

Unwissenheit ausgenützt

Der 48-Jährige hatte einfach eine Wissenlücke von vielen Versicherten genützt: Denn sobald ein Versicherter mit 24-Stunden-Pflegekraft ins Spital kommt, kann der Versicherte bzw. dessen Vertreter für die Zeit des Spitalsaufenthaltes die Auszahlung des Pflegegeldes begehren - viele tun dies aber nicht.

Angeklagter kontrollierte Anträge

Der Gruppenleiter fälschte laut Anklage von 2012 bis 2019 Pflege-Werkverträge und Honorare, stieg mit dem Account seiner Mitarbeiter legal ins EDV-System ein, verwertete die Anträge und legte diese dann schließlich sich selbst zur Kontrolle vor. In Summe schädigte er so die PVA (Anm.: und nicht Patienten) um knapp 360.000 Euro. 

Geld in Gold angelegt

Das gestohlene Geld "parkte" der 48-Jährige auf 432 Sparbüchern. Die Sparbücher mit 20 Euro-Guthaben waren eigentlich als Wahlzuckerl für eine Betriebsratswahl gedacht gewesen. Die Bücher liefen auf den Namen eines (mittlerweile verstorbenen) Bekannten, in dessen Reisepass er einfach sein eigenes Passfoto gab. 

Die Passfälschung fiel schließlich auf, die Bank schlug wegen des Verdachtes der Geldwäsche Alarm, der PVA-Mann flog in der Folge (Anm.: nach Jahren erst) auf.

Gefängnis für PVA-Mann

Das Geld ist übrigens zur Gänze noch da, der 48-Jährige hatte dafür Gold gekauft. "Ich wollte es für die Kinder aufheben", so der geständige Angeklagte beim Prozess. Das Urteil: Drei Jahre teilbedingte Haft, davon ein Jahr unbedingt (rechtskräftig).

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