NATO-Manöver
Putin-Vertrauter schockt mit konkreter Kriegsdrohung
Die Lage zwischen Russland und der NATO spitzt sich weiter zu. Putins enger Vertrauter Dmitri Medwedew warnt erneut vor einem "großen Krieg".
Bereits seit mehreren Wochen warnen Experten vor einer Ausweitung des Ukraine-Krieges. Die NATO startet aufgrund der möglichen Bedrohung die "Steadfast Defender"-Mission – mit rund 90.000 beteiligten Soldaten das größte Nato-Manöver seit 1988. Szenario der Übung ist ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.
Laut Experten des "Institute for the Study of War" deuten aktuell mehrere Faktoren auf eine mögliche Ausweitung des Ukraine-Konflikts hin. Demnach soll der russische Präsident Wladimir Putin eine umfassende soziale und wirtschaftliche Mobilisierung Russlands heraufbeschworen haben, die an die totale Mobilisierung der Sowjetunion während des Zweiten Weltkriegs erinnerte.
"Totale Mobilisierung"
Laut dem Kriegstreiber selbst seien 99 Prozent der Bevölkerung bereit, Russland im Kampf gegen westliche Feinde zu verteidigen. Putin will dabei auf hochmoderne Waffensystem setzen. "Wenn wir unsere neuesten Waffen nehmen, sind sie allem anderen eindeutig überlegen. Das ist eine offensichtliche Tatsache. Ich beziehe mich auf die Raketentechnologie, die Panzerausrüstung und alles, was auf dem Schlachtfeld eingesetzt wird", erklärte der russische Präsident zuletzt.
Putin will nach Ansicht des ISW mit gezielten Anspielungen auf die "totale Mobilisierung der Sowjetunion während des Zweiten Weltkriegs" versuchen, "die Reaktionen im Inland abzuschätzen und die russische Öffentlichkeit auf eine umfassendere wirtschaftliche oder militärische Mobilmachung vorzubereiten". Dies mache er vor allem durch den Slogan "Alles für den Sieg", den die sowjetischen Behörden zunächst während des russischen Bürgerkriegs und dann ausführlich während des Zweiten Weltkriegs verwendeten. Ziel damals war es, die umfassende Mobilisierung der sowjetischen Industrie und Gesellschaft zu fördern.
Putin Vertrauter mit Drohung an NATO
Putins enger Vertrauter Dmitri Medwedew, der bereits in der Vergangenheit mehrmals mit Drohgebärden in Richtung des Westens aufhorchen ließ, richtete erneut eine Warnung an die NATO. Medwedew bezeichnete die Mission als "Spiel mit dem Feuer". Sollte die NATO die russische Integrität angreifen, dann "wird das nur eines bedeuten – einen großen Krieg".