Ukraine
Putin verscherbelt Öl nun an andere zum Schleuderpreis
Während bei uns die Spritpreise in schwindelerregende Höhen rauschen, sucht Russland neue Öl-Abnehmer – und bietet anderen Ländern saftige Rabatte an.
Länder und Unternehmen rund um den Globus kappen wegen des Ukraine-Kriegs ihre Wirtschaftsbeziehungen zu Russland. Die USA und Großbritannien wollen kein russisches Öl mehr importieren. Auch europäische Staaten inklusive Österreich versuchen, ihre Rohstoff-Abhängigkeit zu verringern.
Für Wladimir Putin und dessen strauchelnde Wirtschaft könnte nun ausgerechnet Indien in die Bresche springen. Das Land mit über 1,4 Milliarden Einwohnenden beabsichtigt, Rohöl und andere Rohstoffe zum Schleuderpreisen von Russland zu beziehen. Das schreibt der US-Nachrichtensender "CNN" unter Berufung auf zwei indische Beamte.
Russische Importe erhöhen
Indien importiert 80 Prozent seines Ölbedarfs. Davon stammen lediglich rund zwei bis drei Prozent aus Russland. Weil die Ölpreise in diesem Jahr um 40 Prozent gestiegen sind, will Indien diesen Anteil erhöhen. "Russland bietet Öl und andere Rohstoffe zu einem hohen Preisnachlass an. Das nehmen wir gerne an", sagte einer der indischen Regierungsbeamten laut CNN.
Mit dem Ölimport will Indien Russland als wichtigsten Handelspartner an Bord behalten, heißt es weiter. Indien ist vor allem in Bezug auf Waffenlieferungen aus Russland abhängig. Dazu gehören Lieferungen von Munition, Raketen bis hin zu Kampfflugzeugen.
Krieg vor UN nicht verurteilt
Wie viel Öl Russland anbietet und wie hoch der Rabatt ist, sagten die Beamten, die anonym bleiben wollten, nicht. Neben Öl will Indien demnach auch billigen Dünger aus Russland und Belarus beziehen.
Bisher hat Indien die russische Invasion in die Ukraine nicht offiziell verurteilt. Bei einer Abstimmung bei den Vereinten Nationen, Russland als Aggressor anzuprangern, hat sich Indien seiner Stimme enthalten.
Propaganda in Russland
Russland bezeichnet sein militärisches Vorgehen in der Ukraine als eine "Sonderoperation" zur Entmilitarisierung und "Entnazifizierung" des Landes. Kreml-treue Medien singen weiter Propaganda-Lieder, viele Russen haben keine Ahnung, was ihre Truppen gerade im Nachbarland anrichten.