Ukraine

"Westen will unser Land zerstören" – so begründet Putin den Krieg

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch eine Teilmobilisierung der Streitkräfte angekündigt. Der Kreml-Chef ruft zu den Waffen.

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    Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Ankündigung der Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte am 21. September 2022.
    Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Ankündigung der Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte am 21. September 2022.
    Kreml via REUTERS

    Eigentlich wollte sich Wladimir Putin am Dienstagabend um 19 Uhr Schweizer Zeit in einem Appell ans russische Volk richten. Die Rede wurde aber auf Mittwoch verschoben. Um 8 Uhr (MEZ) hat sich der Kremlchef an das russische Volk gewandt.

    Dabei rief der Kreml-Chef die Teilmobilmachung aus. Er habe diese Entscheidung nach einem Vorschlag des Verteidigungsministeriums getroffen und das Dekret unterschrieben, sagte der Kremlchef. Die Teilmobilisierung beginne noch an diesem Mittwoch.

    Weitere Eskalation

    Er unterstütze den Vorschlag des Verteidigungsministeriums, Reservisten, die bereits gedient hätten und über "einschlägige Erfahrungen verfügen, zu mobilisieren", sagte Putin. Damit ebnet der Kremlchef den Weg für eine weitere Eskalation des Konflikts in der Ukraine.

    Putin spricht die Bürger von Luhansk, Donezk, Saprischschja und Cherson an. Sie würden ihre "Freiheit wieder bekommen", nachdem der Westen "seinen Willen brutal auf andere Länder" zwingen will. Der Westen habe die Ukraine zum "Kanonenfutter" gemacht, so Putin.

    "Wir werden über die notwendigen und dringenden Schritte zum Schutz der Souveränität, Sicherheit und territorialen Integrität Russlands sprechen, über die Unterstützung des Wunsches und Willens unserer Landsleute, ihre eigene Zukunft zu bestimmen."

    "Werden moderne Waffen haben als sie"

    Putin warnt den Westen: "Wir werden moderne Waffen haben als sie", so der Kremlchef. Das Ziel des Westens bestehe laut Putin darin, Russland zu schwächen und zu zerstören, "worüber sie bereits laut zu sprechen begonnen haben." Nachdem das Kiewer Regime öffentlich auf eine friedliche Lösung des Donbass-Problems verzichtet und seine Ansprüche auf Atomwaffen bekanntgegeben habe, sei klar geworden, "dass eine neue Offensive unausweichlich war. Und dann würde es einen Angriff auf die Krim geben - auf Russland", sagt Putin weiter.

    Die "Volksrepublik Luhansk" sei bereits fast vollständig "von Neonazis geräumt" worden, sagt der russische Präsident. Die Kämpfe in der "Volksrepublik Donezk" würden weitergehen. Die Rede (in Russisch) kann hier verfolgt werden.

    Nach Putins bedeutet die Teilmobilmachung der russischen Armee, dass auch Reservisten eingezogen werden! Der Kreml-Chef versicherte zudem, sie würden den selben Status und die gleiche Bezahlung erhalten wie die jetzigen Vertragssoldaten. Außerdem würden sie vor einem Fronteinsatz noch einmal militärisch geschult. Russlands Ziel sei es, die ostukrainische Region Donbass zu befreien.

    Lukaschenko bereitet Kriegsrecht vor

    Vor dem Hintergrund des russischen Krieges gegen die Ukraine hat Alexander Lukaschenko, Machthaber von Belarus, eine Mobilmachung aller Sicherheitsorgane und eine weitere Verschärfung der Gesetze angeordnet. "Wenn wir eine Militäreinheit nach den Kriegsgesetzen in Alarmzustand versetzen müssen, dann müssen wir das tun", erklärte Lukaschenko der staatlichen Minsker Nachrichtenagentur Belta zufolge bei einem Treffen mit dem Sekretär des nationalen Sicherheitsrats Alexander Wolfowitsch.

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