Reporter in besetzter Stadt

Putin tobt! Diese Aufnahmen soll niemand sehen

Italienische TV-Reporter berichteten aus der ukrainisch besetzten Stadt Sudscha. Der Kreml ist sauer, ließ die Botschafterin einbestellen.

Newsdesk Heute
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    Die ukrainischen Streitkräfte haben die russische Kleinstadt Sudscha in der Region Kursk bei ihrer überraschenden Gegenoffensive eingenommen.
    Die ukrainischen Streitkräfte haben die russische Kleinstadt Sudscha in der Region Kursk bei ihrer überraschenden Gegenoffensive eingenommen.
    YAN DOBRONOSOV / AFP / picturedesk.com

    Die russische Führung ist sauer. Außenminister Sergej Lawrow hat wegen eines Berichts des italienischen Fernsehsenders RAI nun die italienische Botschafterin Cecilia Piccioni einbestellt. Dort sei ihr der "entschiedene Protest" Russlands gegen die Handlungen eines TV-Teams übermittelt worden, erklärt das Außenministerium in einer Stellungnahme am Freitag.

    Die beiden italienischen Journalisten Stefania Battistini und Simone Traini hatten es gewagt, für den öffentlich-rechtlichen Sender aus dem nun ukrainischen besetzten Teil der russischen Region Kursk über die blau-gelbe Gegenoffensive zu berichten. Diese Woche ist ihr Bericht über die ukrainischen Soldaten in der eroberten Stadt Sudscha ausgestrahlt worden.

    Dort herrsche nach dem Ende eine unheimliche Stille, die bisher nur in ukrainischen Städten erlebt hätten, so die Reporter. Ihre Bilder zeigen beschädigte Häuser und Fahrzeuge – und Zivilisten. Warum diese nicht geflohen seien, fragen die Italiener. Eine junge Frau antwortet: "Die Russen haben uns gesagt, wir sollen hier bleiben und dann sind sie verschwunden. Sie haben uns zurückgelassen!" Die ukrainischen Soldaten würden sie gut behandeln, so die Rothaarige weiter.

    Der ukrainische Soldat, der das Team in das besetzte Gebiet gefahren hatte, legt nach: "Das ist der Unterschied zwischen uns und den Russen. Hier sind die Häuser der Menschen nicht zerstört. Sie können hier weiterleben." Fotos aus Sudscha zeigen zwar ebenso stark beschädigte Gebäude, allerdings kein Vergleich zum ukrainischen Bachmut etwa, das von der russischen Armee in Trümmer gebombt wurde.

    Ukraine greift Russland an: Schäden in und um die Kleinstadt Sudscha

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      Ein russischer Kriegsreporter an der Ortseinfahrt von Sudscha, Region Kursk, am 8. August.
      Ein russischer Kriegsreporter an der Ortseinfahrt von Sudscha, Region Kursk, am 8. August.
      Anatoliy Zhdanov / Kommersant Photo / AFP / picturedesk.com

      "Krimineller Terroranschlag"

      Das Team sei "illegal nach Russland eingereist, um über den kriminellen Terroranschlag ukrainischer Soldaten auf die Region Kursk zu berichten", zürnt das Außenministerium. Die beiden TV-Reporter müssten deshalb mit strafrechtlicher Verfolgung in Russland rechnen.

      Das italienische Außenministerium gab seinerseits Konter und verwies auf die Unabhängigkeit der Journalisten. Botschafterin Piccioni auf die Standpauke in Moskau demnach erwidert, "dass RAI und insbesondere die Redaktionen ihre Aktivitäten absolut autonom und unabhängig planen".

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        Auf den Punkt gebracht

        • Die russische Führung ist verärgert über einen Bericht des italienischen Fernsehsenders RAI, in dem über die Situation in der nun ukrainisch besetzten Region Kursk berichtet wurde
        • Die beiden italienischen Journalisten berichteten über die blau-gelbe Gegenoffensive und zeigten Bilder von beschädigten Gebäuden und Zivilisten
        • Russland wirft dem Team vor, illegal eingereist zu sein, und droht mit strafrechtlicher Verfolgung, während das italienische Außenministerium die Unabhängigkeit der Journalisten betont
        • Außenminister Lawrow hat die italienische Botschafterin einbestellt, um den "entschiedenen Protest" Russlands zu übermitteln
        red
        Akt.