Gegenangriff der Ukraine
Schwere Kämpfe in Russland – Tausende auf der Flucht
Russland erlebt in der Grenzregion Kursk die schärfsten Gegenattacken aus der Ukraine seit Monaten. Tausende Menschen sind auf der Flucht.
Die russische Grenzregion Kursk ist nach Angaben aus Moskau am Mittwoch den zweiten Tag infolge von der Ukraine angegriffen worden. Am Mittwochabend rief der Übergangsgouverneur Alexei Smirnow den Ausnahmezustand aus. Die Grenzregion zur Ukraine erlebe derzeit eine "schwierige Situation", schrieb er auf Telegram. "Um die Folgen des Eindringens feindlicher Kräfte zu beseitigen, habe ich beschlossen, den Ausnahmezustand zu verhängen."
Aus den von ukrainischer Seite angegriffenen Grenzortschaften sind inzwischen Tausende Menschen geflohen. Die Bürger hätten ihre Wohnungen in Privatfahrzeugen verlassen, sagte der geschäftsführende Gouverneur Alexei Smirnow in einer Videobotschaft. Zudem seien 200 Menschen in Transportfahrzeugen und Bussen aus den beschossenen Ortschaften in Sicherheit gebracht worden.
Psychologen im Einsatz
Es seien auch Notunterkünfte mit rund 2500 Plätzen eingerichtet worden. Dort seien auch Psychologen im Einsatz. Laut Smirnow hat Wladimir Putin die Situation "unter persönliche Kontrolle" genommen.
Auch auf ukrainischer Seite wurden tausende Menschen evakuiert.
Kiew schweigt zu den Angriffen
"Bis zu tausend" ukrainische Soldaten sowie dutzende Panzer und gepanzerte Fahrzeuge seien an der Attacke beteiligt, sagte der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow. Ein Vorrücken der Truppen sei jedoch "durch Schläge der Luftwaffe und der Artillerie" gestoppt worden.
Aus Kiew gab es zunächst keine Reaktion zu den Vorwürfen aus Moskau, die Ukraine habe Raketen auch auf zivile Objekte und Wohnhäuser geschossen. Die ukrainischen Kräfte haben in der Vergangenheit immer wieder Gegenangriffe mit Raketen und Drohnen gestartet, damit - laut eigenen Angaben - auf russischer Seite der militärische Nachschub gestört wird.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Ukraine hat Angriffe auf russischem Territorium ausgeführt
- Der Vorstoß ist in der Region Kursk erfolgt
- Tausende Menschen sind aus den von ukrainischer Seite angegriffenen Grenzortschaften geflohen
- "Bis zu tausend" ukrainische Soldaten sowie dutzende Panzer und gepanzerte Fahrzeuge seien an der Attacke beteiligt, sagte der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow
- Für die Grenzregion wurde der Ausnahmezustand verhängt