Erster Besuch seit 24 Jahren
Putin bei Kim – Ukraine spottet über "Führer"-Treffen
Am Dienstag trifft sich Russland-Präsident Putin mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un. Im Westen sorgt das Treffen für Spott und Sorgen.
Russland positioniert sich geopolitisch neu. Geschäfte mit Europa gehören der Vergangenheit an, der Kreml schielt seit über zwei Jahren auf den asiatischen Raum. China, Iran und nun auch Nordkorea sind aktuell die wichtigsten Handelspartner Moskaus.
Putin reist nach Nordkorea
Um die enge Zusammenarbeit mit dem weltweit isolierten Staat auf der Koreanischen Halbinsel zu betonen, reist Wladimir Putin am Dienstag nach Pjöngjang zu Kim Jong Un. Es ist der erste Besuch Putins im autoritären Land seit Juli 2000 – also seit fast 24 Jahren! Russland und Nordkorea bewegen sich laut Putin auf eine noch engere Zusammenarbeit zu.
Man wolle die Souveränität der Länder stärken und sie in ihrem Widerstand gegen den westlichen Druck vereinen, zitiert die russische Agentur Tass den Kreml-Despoten. Beobachter vermuten, dass es bei den Gesprächen um stärkere Kooperationen im Rüstungsbereich geben könnte.
USA über Treffen "besorgt"
Das Kim-Putin-Treffen wird international mit Spannung verfolgt. Die USA zeigen sich über die vertiefenden Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland "besorgt" – insbesondere, wenn es um mögliche Auswirkungen auf die Sicherheit der Ukraine und Südkoreas geht. "Wir wissen, dass nordkoreanische Raketen noch immer eingesetzt werden, um ukrainische Ziele zu treffen", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.
Ukraine spottet über Putin
Der Asien-Experte Patrick Cronin vom Hudson Institute in Washington sagte der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap, Putin und Kim seien zwei Staatenlenker "mit schwachen Volkswirtschaften, die sich im Rampenlicht als Führer sonnen, um Militärtechnologie auszutauschen und die von den USA geführte Ordnung zu untergraben".