Fussball
Prügel-Angriff: Nächster Zeuge belastet Hertha-Keeper
Der vermeintliche Prügel-Eklat rund um Hertha-Tormann Marius Gersbeck während des Trainingslagers in Zell am See schlägt weiter hohe Wellen.
In der Nacht zum 16. Juli ist es im Pinzgauer Ort zu einer handfesten Auseinandersetzung gekommen. Ein 22-jähriger Einheimischer ist mit schweren Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, erlitt laut Polizeiangaben eine Gehirnerschütterung sowie mehrere Frakturen im Gesicht – nachdem der mittlerweile suspendierte Hertha-Tormann zugeschlagen haben soll. Der Profi-Fußballer des deutschen Bundesliga-Absteigers besuchte zuvor mit einer Fangruppe das Seefest, das am Samstagabend stattfand. Auch Alkohol soll dabei geflossen sein.
Mittlerweile hat die Polizei einem "Sport Bild"-Bericht zufolge die Ermittlungen größtenteils abgeschlossen. Neben dem 22-Jährigen und dessen Freundin, die den sich vom Tatort entfernenden Gersbeck fotografierte, war auch ein weiterer Zeuge anwesend, der den Herthaner ebenso belastet. "Der Zeuge bestätigt, dass der Beschuldigte zuerst zugeschlagen und getreten hat", wurde ein Polizeisprecher zitiert.
Die Hintergründe des Vorfalls gegen 3 Uhr früh sind noch unklar. Deutschen Medienberichten zufolge soll es um ein vermeintlich gestohlenes Fahrrad gegangen sein. Es kam zu einem Wortgefecht, ehe Gersbeck zugeschlagen haben soll. Das 22-jährige Opfer belastete den 28-jährigen Torwart jedenfalls schwer. Danach könne sich der Einheimische aber an nichts mehr erinnern.
Seine Freundin, die bei dem Prügel-Angriff vor einem Wohnhaus ebenfalls anwesend war, sagte noch in der Tatnacht der Polizei, dass Gersbeck zugeschlagen habe und der 22-Jährige gegen einen Briefkasten geflogen sei. Der Hertha-Keeper habe auch auf den Oberkörper des am Boden liegenden Torwarts eingetreten.
Nun belasten nicht nur das Opfer und dessen Freundin, sondern auch Gersbecks Begleiter den Keeper schwer. Der Deutsche selbst verweigerte gegenüber der Polizei, die den 28-Jährigen noch am 16. Juli verhörte, die Aussage. Unmittelbar danach verließ Gersbeck das Teamhotel in Zell am See. Am Tag darauf wurde er von seinem Klub suspendiert.
"Nach den Ermittlungen wird von uns nun ein Abschlussbericht angefertigt, der dann an die Staatsanwaltschaft geht", erklärte ein Polizeisprecher weiter. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Profi-Keeper bis zu drei Jahre Haft.