In der Linzer City

"Provokation" – Aufregung um Busen auf Einkaufsstraße

Ein Geschäft sorgt mit seiner Auslage für Wirbel: Passanten stoßen sich an den Brüsten im Schaufenster. Jetzt meldet sich eine Politikerin zu Wort.
Johannes Rausch
05.02.2025, 03:00

Immer wieder scheint der Busen zu irritieren. Im Herbst ließ ein Plakat in der Linzer Innenstadt die Wogen hochgehen. Auf dem Transparent einer Firma, die Sanierungsarbeiten durchführte, war eine rothaarige Frau im Pop-Art-Stil mit tiefem Dekolleté zu sehen.

Neben dem Kopf der Frau befand sich eine Sprechblase, in der "Meine Nummer" stand. Sogar der Werberat schaltete sich ein und forderte das sofortige Ende der Kampagne bzw. eine Änderung des Sujets.

Eine Auslage eines Geschäfts in der oberösterreichischen Landeshauptstadt regt jetzt erneut zur Diskussion an. Neben unzähligen Faschingskostümen hängt im Schaufenster ein Busen aus Plastik.

Eine Politikerin schaltet sich nun in die Debatte ein. "In unserer Gesellschaft gilt die nackte weibliche Brust vielfach noch als Provokation", erklärt Renate Heitz, Frauensprecherin der SPÖ OÖ, auf "Heute"-Anfrage. "Auch als solche Provokation, die politisch von Frauen schon genutzt wurde, wenn ich an die Femen oder Pussy Riot denke."

„In unserer Gesellschaft gilt die nackte weibliche Brust vielfach noch als Provokation.“
Renate HeitzFrauensprecherin SPÖ OÖ

"Vielfach als provokant gesehen"

Kinder und Kleinkinder hätten zur nackten mütterlichen Brust "wahrscheinlich ein noch viel unbefangeneres Verhältnis als wir Erwachsene", so Heitz. Als eine, die ihre Kinder vor über 20 Jahren überall außer Haus gestillt hat, wenn es notwendig war, ("auch das wird heute vielfach als provokant gesehen") möchte sie Frauen- und Genderthemen nicht auf die Faschingszeit beschränken.

"Wir sind nicht die, die den Fasching verbieten wollen", betont die Politikerin. "Ganz im Gegenteil." In der närrischen Zeit dürfe auch mal was Provokantes dabei sein. "Wir laden aber alle ein, die den Karneval feiern, den Rest des Jahres mit uns gemeinsam für Gleichberechtigung von Männern und Frauen zu kämpfen."

{title && {title} } JR, {title && {title} } Akt. 14.02.2025, 11:41, 05.02.2025, 03:00
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite