Wien

Prost! Bierpartei-Chef als Bezirksrat angelobt

848 Stimmen hat die Bier-Partei in Simmering und damit ein Mandat in der Bezirksvertretung geholt. Gestern wurde Turbobier-Sänger Marco Pogo angelobt.

Isabella Kubicek
Teilen
Bierpartei-Chef Marco Pogo traf bei der Angelobung auf Bürgermeister Michael Ludwig.
Bierpartei-Chef Marco Pogo traf bei der Angelobung auf Bürgermeister Michael Ludwig.
Sabine Hertel

Stilecht mit einer Flasche Turbobier erschien Marco Pogo Montagabend im Veranstaltungssaal beim Einkaufszentrum Simmering. Coronabedingt konnte die konstituierende Sitzung nicht im Amtshaus über die Bühne gehen. 2,31 Prozent erreichte Dominik Wlazny, wie der Turbobier-Sänger und Parteichef im echten Leben heißt, mit seiner Partei bei der Wien-Wahl im Oktober. Der Neo-Abgeordnete nahm direkt neben dem Team HC Strache Platz. Insgesamt entsendet die Bier-Partei 11 Mandatare in die Bezirke, in seinem Heimatbezirk Simmering nahm Pogo das Amt selber an.

Blaues Zwischenspiel nach fünf Jahren beendet

Angelobt wurde gestern auch Thomas Steinhart. Der SPÖ-Politiker konnte den Bezirk wieder von den Freiheitlichen zurückerobern. 2015 gelang Paul Stadler die Sensation und färbte den Bezirk erstmals blau. Nach dem Wahldebakel am 11. Oktober war das blaue Zwischenspiel allerdings schon wieder vorbei. "Es ist mir eine Ehre, unser lebenswertes und liebenswertes Simmering in die Zukunft zu führen. Ich stehe für eine Politik auf Augenhöhe mit den Bewohner. Wir alle haben das gleiche Ziel: das Bestmögliche für Simmering zu erreichen", so Steinhart bei der konstituierenden Sitzung. 

In seiner Antrittsrede stellte der 47-jährige gebürtige Simmeringer einige seiner Zukunftspläne vor. Sein erster Schritt soll die Wiedereinführung des partizipativen Budgets sein: "Mein Anliegen ist es, die Partizipation im Bezirk zu erhöhen und die Simmeringer in die Gestaltung des Bezirks miteinzubeziehen. Damit nehmen sie Einfluss auf die Verwendung öffentlicher Geldmittel und helfen mit, dass die Gestaltung des Bezirks noch bürgerfreundlicher und demokratischer wird", so Steinhart.

Als dringende Handlungsbereiche in Simmering sieht Steinhart die Themen Verkehr und Gesundheit. "Ich werde so rasch wie möglich eine Bedarfsanalyse für Simmering ausarbeiten lassen, damit wir zielgerichtet Lösungen umsetzen können". Und auch im Gesundheitsbereich will Steinhart um mehr niedergelassene ÄrztInnen mit Kassenverträgen im Bezirk kämpfen.