Klimaschutz

Promi-Gäste reisen mit Privatjets zum Klimagipfel

In Glasgow wird unter anderem diskutiert, dass man den CO2-Ausstoß weltweit reduzieren muss. Zahlreiche Promis kommen aber in Privatjets. 

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Dass zahlreiche Klima-Teilnehmer in Privatjets anrauschen, stößt vielen sauer auf.
Dass zahlreiche Klima-Teilnehmer in Privatjets anrauschen, stößt vielen sauer auf.
istock/ Symbolbild

Während sich Aktivistinnen und Aktivisten dafür einsetzen, dass weniger geflogen und weniger Fleisch gegessen wird, scheint dies für die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der Vereinten Nationen nicht zu gelten. Prominente aus Wirtschaft und Politik reisen die Tage mit Dutzenden, gar Hunderten Privatfliegern an, obschon die Strecke auch von kommerziellen Flugzeugen geflogen werde, schreibt "Daily Mail".

Allein am Sonntag konnten mindestens 52 Privatjets bei der Landung in Glasgow gesichtet werden. Die geschätzte Gesamtzahl privater Flüge in den nächsten Tagen wird auf 400 geschätzt. Insgesamt beträgt die geschätzte Menge an Kohlendioxid, die so ausgestoßen werden wird, etwa 13.000 Tonnen. Das ist mehr als der Pro-Kopf-Verbrauch von 1.600 Menschen in Großbritannien.

Zu den Privatfliegern zählt auch Amazon-Gründer Jeff Bezos. Der 57-Jährige reiste mit seinem knapp 60 Millionen Franken teuren Privatjet an. Besonders stoßend für viele Klimaaktivistinnen und -aktivisten daran ist, dass Bezos regelmäßig selber Vorträge zum Thema Klimawandel hält und Menschen dazu ermahnt, dem Planeten Sorge zu tragen.

Flugzeuge, Hubschrauber und Autokonvoi

Auch Prinz Charles reiste laut Daily Mail in einem privaten Flugzeug von Rom nach Glasgow. Er setze sich für eine Umstellung auf nachhaltigen Treibstoff für Flugzeuge ein und, wo immer es möglich sei, sollte auch dieser verwendet werden, heißt es. Auch US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzlerin Merkel und Emmanuel Macron aus Frankreich reisten nicht auf kommerziellem Wege.

Am teuersten kommt die Umwelt wohl die Anreise von Präsident Joe Biden zu stehen. Neben vier Flugzeugen, einem Hubschrauber und dem Cadillac "The Beast" umfasst die Flotte seiner Anreise auch mehrere Geländewagen. Beinahe 1.000 Tonnen CO2 gehen auf das Konto des amtierenden Präsidenten der USA – für die Anreise an die größte Klimakonferenz seit sechs Jahren.

Emissionen werden ausgeglichen

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson war am Sonntagabend vom G20-Gipfel in Rom mit einer gecharterten Airbus-Maschine nach Glasgow geflogen. Ein Charterflug ist ein Bedarfsflug, der ergänzend zu Linienflügen angeboten werden kann. Das selbe Flugzeug werde ihn am Dienstag zurück nach London bringen, erklärte sein Büro. "Der Kraftstoff, den wir verwenden, ist nachhaltig und die Emissionen werden auch ausgeglichen", sagte sein Sprecher gegenüber der Deutschen Presse Agentur.

Johnson hatte in seiner Rede bei der COP26 zuvor gefordert, "den Klimawandel wirklich ernst zu nehmen". Wenn die Staats- und Regierungschefs diese Gelegenheit nun verpassten, würden zukünftige Generationen ihnen das nicht verzeihen.

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