Wirtschaft

Preishammer – Netflix soll bald wieder teurer werden

Nun kommt die nächste Preiserhöhung: Netflix wartet das Ende des Hollywood-Streiks ab, dann sollen die Abo-Kosten angepasst werden.

Newsdesk Heute
Der Streamingdienst soll offenbar noch das Ende des Schauspieler-Streiks in Hollywood abwarten, um die Preise im Anschluss anzupassen. 
Der Streamingdienst soll offenbar noch das Ende des Schauspieler-Streiks in Hollywood abwarten, um die Preise im Anschluss anzupassen. 
Getty Images

Streaming-Dienste werden immer teurer: Unlängst änderte Disney+ im Rahmen seines Werbe-Abos die Preisstruktur und auch Spotify erhöhte Anfang Oktober seine Preise. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, plant nun auch Netflix eine erneute Anhebung seiner Preise. Aktuell bietet der Streaming-Dienst folgende Abonnements an: 

➤ Werbe-Abo: 4,99 Euro/Monat
➤ Basis-Abo: 7,99 Euro/Monat
➤ Standard-Abo: 12,99 Euro/Monat 
➤ Premium-Abo: 17,99 Euro/Monat 

Geplante Preiserhöhung

Dem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge wartet der Streamingdienst noch das Ende des Schauspieler-Streiks in Hollywood ab, wenige Monate danach sollen die Abogebühren dann steigen. Netflix plant, die Preiserhöhung auf mehreren globalen Märkten einzuführen, zunächst in den USA und Kanada. In Österreich erfolgte die letzte Preiserhöhung im Jahr 2020: Damals wurde der Preis für das Standard-Abo von 11,99 Euro auf 12,99 Euro pro Monat und für das Premium-Abo von 15,99 Euro auf 17,99 Euro pro Monat erhöht. Das Werbe-Abo ist in Österreich bisher nicht verfügbar. 

Bei den Überlegungen soll es um die werbefreien Abos gehen, der werbefinanzierte Tarif bleibt demnach erstmal bei dem bestehenden Preis. Wann genau und in welchem Umfang Netflix teurer werden soll, ist derzeit noch offen. Das Unternehmen hat sich bisher nicht selbst zu dem Thema geäußert. 

Hollywood-Streik möglicher Grund 

Grund für die Preiserhöhung könnte der bereits erwähnte Streik der Writers Guild of America (WGA), von dem vor allem die Streaming-Dienste betroffen waren, sein. Seit Anfang Mai 2023 streiken die Autoren in Hollywood. Vor einigen Tagen wurde jedoch eine vorläufige Einigung zwischen den Studios und den Drehbuchautoren erzielt: Die Mitglieder ihrer Gewerkschaft entscheiden in den kommenden Tagen, ob sie die Einigung annehmen.

Ursache für den Hollywood-Streik sind die Arbeitsbedingungen für Autoren, die sich aufgrund der steigenden Beliebtheit von Streamingdiensten wie Netflix stark verändert haben. Die WGA fordert deshalb höhere Gehälter bzw. einen Mindestlohn, bessere Tantiemen sowie eine Absicherung gegen den Einsatz von künstlicher Intelligenz beim Schreiben der Drehbücher. 

Basis-Abo bald Geschichte? 

Das gestrichene Basis-Abo könnte ebenso ein Grund für die mögliche Preisanpassung sein. In mehreren Ländern, unter anderem in Kanada, Großbritannien sowie in den USA wurde diese Abo-Option bereits entfernt. Zudem setzte Netflix kürzlich ein Account-Sharing-Verbot ein: Dafür wurde eine zusätzliche monatliche Gebühr für Abonnenten, die ihr Konto mit Personen außerhalb des Wohnsitzes teilen möchten, eingeführt. Viele Nutzer zeigten sich daraufhin verärgert. 

Die letzte Preisanpassung bei Netflix ist erst ein Jahr her. Damals wurde der werbefreie Standardtarif in den USA auf 15,49 Dollar pro Monat und der Premiumtarif auf 19,99 Dollar pro Monat angehoben. Der Teuerungs-Trend bei diversen Anbietern ist kein Zufall, denn die gesamte Streaming-Branche strebt nach Rentabilität und will ihre Nutzer dazu bringen, sich für günstigere werbefinanzierte Abonnements zu entscheiden. 

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