Österreich
Preis-Schock – auch billige Lebensmittel um 13 % teurer
Die Preise für günstige Lebensmittel und Drogerie-Artikel sind in den vergangenen neun Monaten um 13 % gestiegen. Das ergab nun der AK Preismonitor.
Die Teuerungswelle schlägt auch spürbar bei Lebensmitteln zu: Ein Einkaufskorb mit preiswerten Lebensmitteln und Drogerieartikel kostet nun um 13,1 Prozent mehr als noch im Juni 2021. Mehr als vier Fünftel der Produkte sind teurer geworden, wie ein AK Preismonitor zeigt.
Die AK erhob zwischen 21. und 24. März die Preise für jeweils 40 günstige Produkte in sieben Supermärkten und Diskontern in Wien (Billa, Billa Plus, Spar, Interspar, Hofer, Lidl und Penny). In jedem Geschäft wurde der preiswerteste Artikel ausgewählt, auch Aktionen wurden berücksichtigt, nicht aber Kundenkarten- oder Mengen-Vorteilspreise.
So teuer ist Einkaufen – sechs Preisbeispiele (Durchschnittspreise in Euro, Teuerung gerundet)
Produkt Juni 2021 März 2022 teurer um
Weizenmehl griffig (1 kg) 0,41 0,67 65 %
Penne-Nudeln (1 kg) 0,78 1,19 53 %
Sonnenblumenöl (1 l) 1,19 1,70 43 %
Teebutter (1 kg) 5,67 7,96 40 %
Haarshampoo (100 ml) 0,17 0,23 33 %
Duschgel (100 ml) 0,16 0,20 21 %
„"Jetzt heißt es auch noch für günstige Artikel mehr zahlen. Das ist für viele Menschen bitter" - Gabriele Zgubic, Leiterin AK Wien Konsument:innenpolitik“
Laut AK mussten Konsumenten im Juni 2021 für den Einkaufskorb durchschnittlich 51,68 Euro zahlen, im März 2022 waren es 58,43 Euro. Bei den günstigen Produkten handelt es sich meist um Eigenmarken der Geschäfte, etwa Clever oder S-Budget. "Die Preise für Lebensmittel sind in den letzten neun Monaten dramatisch in die Höhe gegangen. Jetzt heißt es auch noch für günstige Artikel mehr zahlen. Das ist für viele Menschen bitter", meint Gabriele Zgubic, Leiterin der AK Wien Konsument:innenpolitik.
Interessanter Aspekt: Die meisten Produkte kosteten im März in Supermärkten (Billa, Billa Plus, Spar, Interspar) um durchschnittlich 8,3 Prozent mehr als bei Diskontern (Hofer, Lidl, Penny). Nur für Mineralwasser, Orangensaft, Vollmilch, Teebutter, Marillenmarmelade, Penne und Tafelessig verlangten die getesteten Supermärkte und Diskonter die gleichen Preise. Das detaillierte Ergebnis des AK Preismonitors ist unter wien.arbeiterkammer.at/warenkorb abrufbar.