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Präsident über toten Aktivisten: "Er war ein Niemand"

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat jegliche Verwicklung in den Tod des Aktivisten Witaly Schischow in der Ukraine zurückgewiesen.

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Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko im Rahmen einer Pressekonferenz am 09. August 2021.
Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko im Rahmen einer Pressekonferenz am 09. August 2021.
NIKOLAY PETROV / AFP / picturedesk.com

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat jegliche Verwicklung der Behörden seines Landes in den Tod des Aktivisten Witaly Schischow in der Ukraine zurückgewiesen. "Schischow, wer ist das für mich oder für Belarus?", sagte Lukaschenko am Montag bei einer Pressekonferenz in Minsk. "Er war ein Niemand für uns. Wer wäre da hingefahren, um ihn zu hängen?"

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    Der weißrussische Aktivist Witaly Schischow wurde seit Montag vermisst.
    Der weißrussische Aktivist Witaly Schischow wurde seit Montag vermisst.
    SERGEI SUPINSKY / AFP / picturedesk.com

    "Als Selbstmord getarnter Mord"

    Schischow war vergangene Woche erhängt in einem Park der ukrainischen Hauptstadt Kiew aufgefunden worden. Die ukrainischen Behörden ermitteln unter anderem wegen "als Selbstmord getarnten Mordes". Schischows Umfeld geht von einer "gezielten Operation" des belarussischen Geheimdienstes aus. Der 26-Jährige hatte eine Organisation geführt, die Belarussen bei der Emigration in die Ukraine hilft.

    Der Vorfall belastet auch die Beziehungen der beiden Nachbarstaaten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies die Sicherheitsbehörden seines Landes infolge des mysteriösen Todes an, belarussischen Exilanten zusätzlichen Schutz zu gewähren.

    "Sie hätte das niemals alleine gemacht"

    Lukaschenko wetterte bei der Pressekonferenz ein Jahr nach seiner umstrittenen Wiederwahl auch gegen die belarussische Olympia-Teilnehmerin Kristina Timanowskaja. Die Sprinterin hatte bei den Spielen in Tokio erklärt, sie fürchte, entführt zu werden, nachdem sie Sportfunktionäre ihres Landes kritisiert hatte. Sie verließ daraufhin Japan und begab sich nach Polen, wo sie ein humanitäres Visum erhielt. "Sie hätte das niemals allein gemacht", sagte Lukaschenko. "Sie wurde von ihren polnischen Kumpels angeleitet."

    ÖVP-Staatssekretär Magnus Brunner begrüßt die belarussische Athletin Kristina Timanowskaja am Flughafen Wien-Schwechat
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    FLORIAN SCHRÖTTER / APA / picturedesk.com

    Der seit fast drei Jahrzehnten autoritär regierende Staatschef war vor einem Jahr trotz massiver Betrugsvorwürfe zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden. Dies löste in Belarus beispiellose Massenproteste aus, die von den Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen wurden. Seitdem gehen die Behörden mit zunehmender Härte gegen Regierungskritikerinnen und -kritiker vor. Viele Belarussen fliehen angesichts der Repression in die benachbarte Ukraine, nach Polen oder Litauen.

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