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Post erklärt Familienvater vier Mal für tot

Nachdem eine Familie wochenlang keine Post mehr erhält, ruft sie bei der Post an. Diese teilt mit, dass der Ehemann im System für tot erklärt wurde.

Die Schweizer Post erklärte einen Familienvater fälschlicherweise für "tot". Jetzt entschuldigte sie sich für den Fauxpas.
Die Schweizer Post erklärte einen Familienvater fälschlicherweise für "tot". Jetzt entschuldigte sie sich für den Fauxpas.
JOSSEN,HULDA / Action Press / picturedesk.com

Im Sommer 2021 fällt einer Familie aus der Schweiz zum ersten Mal auf, dass sie seit fast einem Monat keine Post mehr erhalten hat. Ein Anruf bei der Post bringt Licht ins Dunkle: Der Familienvater wurde im System für "tot" erklärt. Die Post entschuldigte sich für den Fauxpas und änderte den Status wieder, wie SRF berichtet. Es lag allerdings weder ein technischer Fehler noch eine Verwechslung vor, denn es bleibt keine einmalige Sache.

Drei Mal für "tot" erklärt

Nach dem eigenartigen Vorfall funktionierte die Postzustellung über mehre Monate wieder wie gewohnt. Bis sich mehrere Lieferanten bei der Familie melden. Briefe und Pakete würden mit dem Vermerk "Empfänger nicht ermittelbar" an den Absender zurückgeschickt, teilen diese mit. Ein erneuter Anruf bei der Post zeigt, dass der Mann ein weiteres Mal für "tot" erklärt wurde. Der Status des Familienvaters wurde bis im August 2022 noch drei weitere Male geändert. Eine Sperre des Status ist nicht möglich.

Ursache bleibt ein Rätsel

Die Familie bittet nach dem letzten Vorfall einen befreundeten Polizisten um Hilfe. Durch diesen Kontakt stellt sich heraus, dass der Familienvater sechs Namensvettern innerhalb der Schweiz hat. Da keiner von ihnen kürzlich verstorben ist, kann eine Verwechslung ausgeschlossen werden. Die Post kann sich die Ursache für die ständigen Statusänderungen nicht erklären, zumal niemand für tot erklärt werden kann, wenn keine amtliche Bestätigung vorliegt. Im System sei nicht erkennbar, wer diese Änderungen vorgenommen hat, erklärte die Poststelle gegenüber der Familie.

Die Post konnte schließlich einen Zusammenhang zu einer Adressänderung des Geschäftes des Mannes herstellen. "Die Zusteller haben im System einen Haken falsch gesetzt und die Privatadresse des Familienvaters inaktiv gesetzt", erklärt die Post gegenüber dem Magazin "Espresso". Ein Rätsel bleibt der Fall trotzdem. Denn die Adressänderung erfolgte bereits vor drei Jahren und der Familienvater war lediglich auf "inaktiv" und keinesfalls "tot" gesetzt, sagt ein Sprecher der Post gegenüber "Espresso". Der zuständige Leiter der Poststelle hat sich mittlerweile bei der Familie persönlich entschuldigt. Im Zweifelsfall werden der Familie nun alle Briefe und Pakete zugestellt.

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