Neues Gesetz
Pornhub sperrt aus Protest kompletten Zugang
Ein neues Gesetz in Texas zwingt die Betreiber von Porno-Plattformen dazu, das Alter ihrer Nutzer mittels digitaler ID zu kontrollieren.
Wer im US-Bundesstaat Texas Pornos schauen will, bekommt zumindest bei Pornhub statt expliziter Videos nur Text zu sehen. Darin erklären die Betreiber der weltweit beliebtesten Pornoseite, warum der Zugang verwehrt bleibt. Ein neues Gesetz zwingt Pornoseiten dazu, das Alter ihrer User mit einer digitalen ID zu überprüfen.
Für Kinderschutz könne auch anders gesorgt werden
Heißt also: Nutzer müssen persönliche Daten eingeben, damit sie Pornos schauen können. Solche Hürden seien der Tod jeder Porno-Plattform, schreibt die NZZ. Aus Protest ist Pornhub in Texas seit Mitte März gesperrt.
Hinter dem Gesetz steht Generalstaatsanwalt Ken Paxton, der vor allem als Abtreibungsgegner bekannt ist und kürzlich wegen einem Amtsenthebungsverfahren in die Schlagzeilen geriet. Nach eigenen Aussagen geht es Paxton um den Schutz der Kinder. Kritiker hingegen sagen laut NZZ, dass er ein generelles Verbot von pornografischen Inhalten erreichen wolle.
Zugangsfilter
Wie die kanadische Muttergesellschaft von Pornhub, Aylo, in einem E-Mail-Statement verlauten lässt, sei der Kinderschutz auch ihnen ein Anliegen. Doch es gebe weitaus bessere Arten, diesen durchzusetzen. Zum Beispiel mit Zugangsfiltern, die auf dem entsprechenden Gerät selbst hinterlegt werden.
Letztes Jahr legte die Organisation "Free Speech Coalition" Rekurs gegen das Gesetz ein, der aber vom Bundesberufungsgericht abgelehnt wurde. Seither gilt: Unternehmen, die sich nicht an die neue Regel halten, bezahlen 100.000 Dollar Strafe für jeden Tag, an dem sie den Kundinnen und Kunden die Pornos zugänglich gemacht haben. Im Fall von Pornhub waren das 160 Tage. Rückwirkend werden also 1,6 Millionen US-Dollar fällig.