Tirol
Polizist nach sexueller Belästigung suspendiert
In Tirol soll ein Polizist mehrere Kolleginnen massiv sexuell belästigt haben. Er wurde vorläufig vom Dienst suspendiert.
In Tirol sorgen mehrere Fälle von sexueller Belästigung in einer Polizeiinspektion für Aufsehen. Ein Vorgesetzter soll mehrere Polizistinnen massiv verbal belästigt haben. Eine Beamtin berichtete von Übergriffen auf einem Kurznachrichtendienst, wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtete.
Fotos seines Geschlechtsteils geschickt
Neben ihr sollen noch andere Kolleginnen betroffen gewesen sein. Die Polizei ermittelt und der Verdächtige wurde ausgeforscht. Mittlerweile ist er vorläufig vom Dienst suspendiert, bestätigte die Polizei der APA.
Laut der Polizistin, die den Fall ins Rollen gebracht hat, dürfte der betroffene Vorgesetzte sie privat über einen Nachrichtendienst kontaktiert haben. Auch habe er ihr Fotos seines Geschlechtsteils geschickt.
Die Vorfälle hatte sie damals nicht gemeldet, sondern vielmehr versucht, dem Mann aus dem Weg zu gehen, heißt es in dem Bericht der "Tiroler Tageszeitung". Zudem war ohnehin eine Versetzung auf eine andere Dienststelle geplant. In den kommenden Jahren sei sie jedoch auf mehrere Kolleginnen getroffen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten.
Solches Verhalten werde nicht toleriert
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich offenbar heraus, dass der betroffene Polizist jahrelang gleich vorgegangen sei. Körperliche Übergriffe soll es nicht gegeben haben, teilte der Tiroler Landespolizeichef Helmut Tomac mit.
"Wir dürften es mit einer Vielzahl von verbalen Belästigungen und einer gewissen Systematik zu tun haben", begründete Tomac die vorläufige Suspendierung. Ein solches Verhalten werde bei der Tiroler Polizei nicht toleriert.
Die Entscheidung, ob die vorläufige Suspendierung, die durch die Landespolizeidirektion ausgesprochen wurde, permanent wird, liege nun bei der Bundesdisziplinarbehörde, teilte Polizeisprecher Stefan Eder der APA mit. Die Ermittlungen in dem Fall seien noch nicht abgeschlossen, inhaltlich könne man darüber hinaus aktuell keine näheren Details nennen.