Tirol

Polizist klagt Tausende wegen Facebook-Posting

Nach einer Anti-Corona-Demo teilten Tausende Facebook-User das Bild eines Kärntner Polizisten im Netz. Jetzt zieht der 32-jährige deshalb vor Gericht.

Jochen Dobnik
Obwohl Demos gegen die Corona-Maßnahmen am 20. Februar in Innsbruck untersagt worden waren, gingen rund 1.000 Personen auf die Straße.
Obwohl Demos gegen die Corona-Maßnahmen am 20. Februar in Innsbruck untersagt worden waren, gingen rund 1.000 Personen auf die Straße.
ZEITUNGSFOTO.AT / APA / picturedesk.com

Ein 32-jähriger Kärntner Polizist war im Februar bei einer Anti-Corona-Demo in Innsbruck im Einsatz. Nach der untersagten Demo kursierte plötzlich ein Bild samt Text von ihm in den sozialen Netzwerken. Er wird darin beschuldigt, bei der Verhaftung eines 82-Jährigen beteiligt gewesen zu sein, der "zu Boden gerissen, verhaftet und stundenlang verhört" worden sei.

"Alle diese Personen werden von uns hören"

Ein Unbekannter filmte den Vorfall und stellte den Clip ins Internet, dort wurde es mehr als 1.500-mal geteilt. Darunter fanden sich Kommentare wie "Weg mit dem Scheiß-Polizisten" oder "Feige Sau". Zu Unrecht: Denn der 32-Jährige stand einige Meter entfernt, war in besagte Amtshandlung gar nicht direkt involviert.

Die Polizei war im Februar bei der Anti-Corona-Demo in Innsbruck im Einsatz.
Die Polizei war im Februar bei der Anti-Corona-Demo in Innsbruck im Einsatz.
ZEITUNGSFOTO.AT / APA / picturedesk.com

Nun geht der 32-Jährige gerichtlich gegen die Hass-Postings im Netz vor. "Alle diese Personen werden von uns hören", kündigt sein Anwalt Robert Kerschbaumer gegenüber der "Krone" an. Mehr als 300 Poster seien bereits angezeigt worden. Einige Verhandlungen seien schon über die Bühne gegangen, die mit Verurteilungen endeten.

Kerschbaumer rechnete in den kommenden Wochen mit rund 50 Prozessen in Klagenfurt und Innsbruck. Insgesamt gehe er, so sagt er der "Krone", von 1.000 bis 1.500 Strafanzeigen und Hunderten Klagen nach dem Zivil- und Medienrecht aus.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock