Wien
Polizei schmuggelt Familie an Medien vorbei zum Airport
Unterstützer warteten stundenlang im Regen vor dem Anhaltezentrum auf Familie Lopez. Polizisten hatten sie wohl schon früher zum Airport gebracht.
Der vorletzte Akt in der Tragödie um die dreiköpfige Familie Lopez aus Indien ging offenbar still und heimlich über die Bühne. Nachdem rechtlich für die Nachkommen portugiesischer Einwanderer aus Indien nichts mehr gemacht werden konnte – ihr Asylbescheid war negativ – wurde die Überführung zum Flughafen am Donnerstag offenbar unerkannt vollzogen.
Im strömenden Regen warteten Unterstützer und zahlreiche Medienvertreter vergeblich auf Mutter Emilia (40), Tochter Joia (21) und Sohn Joshua (15) – niemand konnte sich von ihnen verabschieden. Die Familie muss schon zu einem anderen Zeitpunkt aus dem Familienschubhafts-Zentrum in der Wiener Zinnergasse zum Airport gebracht worden sein.
Um 20.30 hebt, wie berichtet, die Boeing 787-8 "Dreamliner" nach Dehli ab. Mit an Bord ist dann die "perfekt integrierte" Familie, wie ihr Gastgeber und Freund bedauerte. "Joia erlitt einen Zusammenbruch und sollte am Mittwochabend zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Stattdessen wurde sie in ein Gefängnis mit besonderer Aufsicht gesteckt“, berichtet Klaus Peter schockiert: "Schlimmer, unmenschlicher geht es nicht."
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Am Dienstag hatten Polizisten die Migranten um 5 Uhr früh aus Haslach an der Mühl (OÖ) abgeholt. Bis zuletzt wurde für die freundliche Familie gekämpft und demonstriert – vergeblich!