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Polizei schießt Drogen-Taube über Gefängnis ab
Mit einem Päckchen voller Cannabis und Medikamenten auf dem Rücken: Drei Häftlinge hatten im Kittchen einen florierenden Drogenring aufgebaut.
Wer mit dem Gesetz im Konflikt steht, wird erfinderisch. Und wer einen Häfnbruder im Gefängnis besuchen will, muss sich strengen Kontrollen unterziehen und die Besuchszeiten einhalten – das gilt auch für Tauben.
Die argentinische Polizei hat vergangene Woche das Feuer auf eine Taube eröffnet, die über das Areal eines Gefängnisses in Santa Rosa geflogen war. Das Tier wurde dabei getötet. Als die Ermittler den Leichnam des toten Vogels untersuchten, entdeckten sie auf dessen Rücken eine kleine Stofftasche. Diese war prall gefüllt mit Suchtgift.
15 "Narcopalomas" eingefangen
In dem Päckchen der "Narcopaloma" – "Drogen-Taube" befanden sich 7,5 Gramm Cannabis, 44 Pillen des Antikonvulsivums Rivotril (Wirkstoff Clonazepam) und ein USB-Stick.
Im Zuge der aktuellen Ermittlungen wurden drei Häftlinge überführt. Sie hatten einen kleinen Dachgeschossraum als Taubenstall umfunktioniert und dort die Schmuggelwaren in Empfang genommen.
Häftlinge schmuggelten im großen Stil
Zusätzlich konnten auch weitere 15 Drogen-Tauben sichergestellt werden. Die Tiere sollen jeweils bis zu 15 Trips pro Tag mit einem kleinen Rucksack voller Suchtgift zu einer Kontaktperson außerhalb des Gefängnisses geflogen sein.
Die Idee, Brieftauben für den Drogenschmuggel zu missbrauchen, ist nicht neu. Schon 2013 hatte die argentinische Polizei einen ähnlich operierenden Suchtgiftring ausgehoben.
Erst im Mai dieses Jahres war Drogenfahndern in Kuwait eine Taube mit einem kunstvoll gefertigten Tarnrucksack voller Ecstasy-Pillen ins Netz geflattert – "heute.at" berichtete. (red)