Brisanter Fall in Mistelbach
Polizei-Razzia – Privatzoo mit 77 Reptilien aufgeflogen
Im Zuge einer Hausdurchsuchung durch die Kripo wurden einem Halter Dutzende exotische Tiere abgenommen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Im Weinviertel wurde jetzt ein großer privater "Reptilien-Zoo" ausgehoben. Die Polizei hält sich in dem ungewöhnlichen Fall bedeckt, bestätigt auf "Heute"-Anfrage aber die Beschlagnahmung von Reptilien und die Ermittlungen wegen Tierquälerei.
Ins Visier der Behörde war der Tierhalter aus Mistelbach schon seit einiger Zeit geraten, die angekündigten Tierschutzkontrollen liefen aber stets ins Leere.
Beim letzten Besuch der Kontrolleure am 22. Juli wurden zahlreiche Terrarien entdeckt – zwar ohne Tiere, in den Behältern konnten allerdings noch Kot- und Futterreste sowie Einstreu, Äste und Wasser vorgefunden werden. Der Halter gab an, dass er die Tiere hergegeben habe.
Tiere auf TikTok
Eine Frau gab hingegen bei der Polizei an, dass immer wieder Leute Tiere abholen kommen und sie auf TikTok-Profilen Tiere gesehen habe, die der Verdächtige eigentlich nicht halten dürfte. Illegaler Tierhandel steht im Raum.
Im Zuge der Ermittlungen ordnete die Staatsanwaltschaft Korneuburg am 2. August schließlich eine Hausdurchsuchung am Areal an – unter der Beteiligung des Landeskriminalamts, Amtstierarzt und einem Experten der Reptilien-Taskforce.
77 Exoten und rund 40 Futtertiere entdeckt
Die Ermittler wurden im Haus fündig: In Summe konnten 77 lebende, exotische Tiere, darunter sollen sich auch giftige Tiere, Schlangen und Echsen befunden haben, beschlagnahmt werden. Zudem wurden rund 40 Futtertiere (Anm.: Mäuse, Ratten) entdeckt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Mistelbach wurde ein privater "Reptilien-Zoo" mit 77 lebenden exotischen Tieren, darunter Schlangen und Echsen, bei einer Hausdurchsuchung entdeckt
- Die Polizei bestätigte die Beschlagnahmung der Tiere und ermittelt wegen möglicher Tierquälerei und illegalem Tierhandel
- Die Staatsanwaltschaft ordnete die Durchsuchung an, nachdem Tierschutzkontrollen zuvor ins Leere gelaufen waren