Tirol

Polizei nimmt 3 Verdächtige in Spionage-Krimi fest

In einem regelrechten Spionage-Krimi stehen drei Personen im Verdacht, Informationen an den türkischen Nachrichtendienst übermittelt zu haben.

Michael Rauhofer-Redl
Die Polizei nahm drei Verdächtige fest. Symbolbild.
Die Polizei nahm drei Verdächtige fest. Symbolbild.
Getty Images/iStockphoto

"Die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst und das Landesamt für Verfassungsschutz Tirol haben durch akribische, konsequente und punktgenaue Ermittlungen einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer demokratischen Grundwerte geleistet", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Mittwoch anlässlich der Anzeigen wegen Spionageverdachts gegen drei in Österreich lebende türkische bzw. türkischstämmige österreichische Staatsangehörige. "Ich danke den Ermittlerinnen und Ermittlern für ihre Professionalität und ihren Einsatz."

Innenminister Gerhars Karner (ÖVP) dankt den Ermittlern für ihren Einsatz.
Innenminister Gerhars Karner (ÖVP) dankt den Ermittlern für ihren Einsatz.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Tirol vollzogen nach intensiven Ermittlungen am 20. Juni 2022 mit Unterstützung des Einsatzkommandos Cobra Festnahmeanordnungen der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Drei Personen wurden festgenommen, zwei Personen wurden in die Justizanstalt Innsbruck überstellt. Bei Hausdurchsuchungen an den Wohnadressen der Beschuldigten wurden zahlreiche Datenträger, Mobiltelefone sowie Schreckschusspistolen sichergestellt. Nach der Einvernahme und Haftprüfung wurden die Beschuldigten auf freiem Fuß angezeigt.

Regime-Kritiker ausgespäht

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck führt seit Februar 2022 in Zusammenarbeit mit der DSN und dem LVT Tirol Ermittlungen gegen die drei in Österreich lebenden Verdächtigen. Diese stehen im Verdacht, Informationen über in Österreich lebende türkische bzw. türkischstämmige österreichische Staatsangehörige an den türkischen Nachrichtendienst Milli Istihbarat Teskilati (MIT) übermittelt zu haben. Der Modus Operandi entspricht einer bekannten Vorgangsweise fremder Mächte bei der Kontrolle bzw. Ausspähung von im Ausland lebenden Oppositionellen und Regierungsgegnern.

Der Verfassungsschutz führt seit mehreren Jahren Ermittlungen gegen Einzelpersonen, aber auch vereinsähnliche Strukturen in Österreich. Bekannt wurden Vorfälle im Rahmen von Veranstaltungen in Wien Favoriten, wo es im Juni 2020 im Rahmen einer kurdischen Demonstration zu Angriffen und Ausspähungen von türkischen Aktivisten gekommen war. In Oberösterreich kam es im August 2021 zur Verurteilung einer Tatverdächtigen auf Grund derartiger Tathandlungen.

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