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Polizei krallt sich 11 Luxusautos von Andrew Tate
Gegen Andrew Tate laufen Ermittlungen wegen Vorwürfen des Menschenhandels, er ist aktuell für 30 Tage in Untersuchungshaft.
Die rumänische Polizei hat nach der Verhaftung von Andrew Tate elf Autos beschlagnahmt, so ein Beamter gegenüber dem Newsportal "Insider". Lokale Medien zeigten Bilder der beschlagnahmten Fahrzeuge, darunter ein Rolls-Royce und ein Aston Martin. Ramona Bolla, eine Sprecherin der rumänischen Ermittlungsbehörde DIICOT, bestätigte am Mittwoch die Beschlagnahmung der Autos, die Andrew und seinem Bruder Tristan gehören.
Tate und sein Bruder wurden am 29. Dezember wegen Vorwürfen des Menschenhandels und der Vergewaltigung festgenommen. Tate muss für mindestens 30 Tage in Untersuchungshaft bleiben. Bolla gibt an, die Autos würden festgehalten, um "die Kosten für die Ermittlungen" gegen Tate zu decken, und dass sie auch als Sicherheiten für eventuelle Zahlungen an ihre mutmaßlichen Opfer dienen würden.
Rolls-Royce und Aston Martin
Bolla konnte die Marken und Modelle der Autos nicht sofort bestätigen. Die rumänische Nachrichtenagentur Gândul veröffentlichte jedoch Fotos, die angeblich die beschlagnahmten Autos zeigen. Darunter waren ein Rolls-Royce Wraith aus der Black Badge-Reihe des Herstellers und ein Aston Martin Vanquish S Ultimate. Laut der Auto-Website Topgear.com kostet ein Wraith mindestens 280.000 Franken und ein Vanquish S rund 233.000 Franken.
Den Rolls-Royce kaufte Tate offenbar aus einer Laune heraus, als er vor ein paar Monaten durch London spazierte. Gemäss Bolla arbeitet die DIICOT daran, herauszufinden, ob die Tates den Kauf der Autos durch Menschenhandel finanziert haben.
Popularität und Streit mit Greta Thunberg
Tate wurde im Internet populär, indem er Inhalte teilte, in denen er seinen Reichtum zur Schau stellte und sich sexistisch äusserte. In einem berüchtigten Video sagte er beispielsweise, dass Frauen "die Verantwortung tragen» sollten, wenn sie vergewaltigt werden.
In einem provokativen, an Greta Thunberg gerichteten Tweet hatte Tate mit seinen umweltschädlichen Autos angegeben. "Bitte gib mir deine E-Mail-Adresse, damit ich dir eine vollständige Liste meiner Autosammlung und der enormen Emissionen schicken kann." Die Antwort Thunbergs kam wenig später: "Ja, bitte kläre mich auf, schreib mir an [email protected]."
Führten Pizzakartons zu Verhaftung?
Zahlreiche Medien und User hatten nach einem rumänischen Medienbericht spekuliert, dass Tate von der Polizei geschnappt werden konnte, weil er in seinem Antwortvideo auf Thunberg seinen Standort verraten hatte – durch Pizzakartons, die im Video zu sehen waren. "Das passiert, wenn man seine Pizzakartons nicht recycelt", twitterte Thunberg später.
Tate hat sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert, außer dass er die Ermittlungen als eine Verschwörung anzweifelt. In einem Tweet von seinem Konto hieß es am Freitag: "Die Matrix hat ihre Agenten geschickt".