Welt
Polizei geht mit Tränengas gegen Menschen in Moria vor
Die Situation im Flüchtlingslager in Moria droht zu eskalieren. Die griechische Polizei ging mit Tränengas gegen protestierende Migranten vor.
Nach der Brandkatastrophe in dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist die griechische Polizei am Samstag dort nun mit Tränengas gegen protestierende Migranten vorgegangen.
Den Berichten eines Fotografens zufolge, hatten Migranten zuvor Steine auf Polizisten geworfen. Hunderte ehemalige Lagerbewohner, die schon zum vierten Tag in Folge im Freien ausharren, protestierten gegen ihre verzweifelte Lage.
„"Wir schlafen im Dreck oder auf der Straße", berichtete eine Gruppe ehemaliger Lagerbewohner auf Facebook.“
"Wir haben nichts, womit wir uns bedecken können, nicht einmal eine Jacke, die uns vor der nächtlichen Kälte und dem Wind schützt." Einige Flüchtige schliefen sogar unter den Bäumen des örtlichen Friedhofs.
"Wir wollen nach Deutschland - nicht ins Lager"
Zahlreiche Migranten erklärten Reportern vor Ort gegenüber, dass sie nicht ein provisorisches Lager wollten. Sie würden die derzeitige Lage als Chance ansehen, ihre Abreise durchzusetzen.
„"Wir wollen Freiheit. Wir wollen nach Deutschland - nicht ins Lager", sagen viele.“
Immer wieder kommen spontan kleine Demonstrationen zustande bei denen Migranten "Freiheit, Freiheit", skandieren.
Versorgung mit Wasser und Nahrung
Tausende Migranten, darunter auch Kinder, verbrachten mittlerweile vier Nächte auf den Straßen. Das griechische Fernsehen (ERT) berichtete, dass humanitäre und staatliche Organisationen versuchen, Wasser und Lebensmittel zu verteilen.
Das Lager wird auf einem Schießübungsfeld der griechischen Armee errichtet. Das Gelände liegt nur wenige Kilometer nördlich der Inselhauptstadt Mytilini an der Küste.