Terrortat in Magdeburg

Mussten wegen dieser Todeslücke fünf Menschen sterben?

Ein Behördenversagen könnte den tödlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten ermöglicht haben.

Newsdesk Heute
Mussten wegen dieser Todeslücke fünf Menschen sterben?
Nach dem Anschlag in Magdeburg kommen immer mehr gravierende Sicherheitslücken ans Licht.
"Heute-Montage: Material: APA Picturedesk / Reuters

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am vergangenen Freitag, bei dem fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt wurden, stellt sich noch immer die Frage, wie der mutmaßliche Attentäter Taleb A. (50) seinen gemieteten BMW überhaupt auf das Gelände steuern konnte.

Die "Bild"-Zeitung berichtet, dass ein Behördenversagen die unvorstellbare Tat ermöglicht haben könnte. Die Ermittlungen würden sich jetzt zunehmend auf eine gravierende Sicherheitslücke fokussieren: Ein Polizeifahrzeug, das die Zufahrt hätte blockieren sollen, stand am Freitagabend demnach etwa 30 Meter von seinem vorgesehenen Standort entfernt. Durch diese Lücke habe A. mit dem Auto ungehindert in die Menschenmenge rasen können.

Polizeifahrzeug nicht an geplantem Einsatzort

Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) habe es abgelehnt, bei einer Sondersitzung im Landtag von Sachsen-Anhalt nähere Informationen zu geben. Lediglich im vertraulichen Teil der Ältestenrat-Sitzung habe sie erklärt, dass das Polizeifahrzeug in einer Parkbucht für Taxis an der Ernst-Reuter-Allee abgestellt gewesen sei – und nicht an seinem geplanten Einsatzort.

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    In Magdeburg raste ein Auto in einen Weihnachtsmarkt.
    In Magdeburg raste ein Auto in einen Weihnachtsmarkt.
    REUTERS

    Die Positionierung des Fahrzeugs und das gesamte Sicherheitskonzept seien nun Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen, "Heute" berichtet. "Nach dem jetzigen Stand der Aufarbeitung befand sich das Polizeifahrzeug in der Parkbucht für Taxen und damit nicht an dem nach der polizeilichen Einsatzkonzeption vorgesehenen Standort. Warum dies so war, ist Gegenstand der weiteren Aufarbeitung", teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit.

    Fragen sind noch unbeantwortet

    Die "Bild" wirft nun Fragen auf, die weiterhin unbeantwortet sind. War der Standortwechsel eine einmalige Fehlentscheidung oder geschah dies auch an anderen Tagen? Gab es feste Zeiten, zu denen die Beamten den Standort des Fahrzeugs wechselten?

    Teilnehmer der Ältestenrat-Sitzung hätten außerdem berichtet, dass ständig neue Polizisten auf dem Weihnachtsmarkt eingesetzt worden und möglicherweise nicht ausreichend über ihre Aufgaben informiert gewesen seien. All das muss jetzt von den Ermittlern geklärt werden.

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      iStock, Privat (Montage: "Heute")

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      Auf den Punkt gebracht

      • Ein Behördenversagen könnte den tödlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten ermöglicht haben, da ein Polizeifahrzeug, das die Zufahrt hätte blockieren sollen, etwa 30 Meter von seinem vorgesehenen Standort entfernt stand.
      • Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf diese gravierende Sicherheitslücke und die Frage, ob der Standortwechsel des Fahrzeugs eine einmalige Fehlentscheidung war oder auch an anderen Tagen vorkam.
      red
      Akt.