"Symbolpolitik" in Wien

Polit-Streit um Aus für Auto, Pilz & Co im Kindergarten

Die Stadt will die Kindergarten-Symbole in den Garderoben entfernen. Für die ÖVP Wien geht die Debatte an den "wirklich wichtigen Problemen" vorbei.

Wien Heute
Polit-Streit um Aus für Auto, Pilz & Co im Kindergarten
Harald Zierfuß, Bildungssprecher der ÖVP Wien, kritisiert das Verbot der Kindergarten-Symbole.
Fotos: Thomas Dashuber / Visum / picturedesk.com; Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com. Bildmonatge: "Heute"

Generationen von Kleinkindern haben mit diesem Hilfsmittel Jacke, Schuhe & Co. in Kindergärten gefunden. Symbole wie Pilz, Auto, Zebra oder Feuerwehrauto zeigen Kindern in den Garderoben ihren Platz. Ausgerechnet diese sollen aber aus Wiener Kindergärten verbannt werden, wie die "Kronen Zeitung" berichtete.

Begründet wird dieses Vorgehen folgendermaßen: "Es soll vermieden werden, dass Kinder Symbole unreflektiert zugeteilt bekommen oder später eintretende Kinder eventuell ein übrig gebliebenes Symbol erhalten, mit welchem sie keine positiven Assoziationen haben", teilt die zuständige Behörde, die MA 10, gegenüber der "Kronen Zeitung" mit.

ÖVP: "Geht an den wirklichen Problemen vorbei!"

Die Aufregung ist groß. Mittlerweile auch politisch: Die ÖVP versteht die Debatte nicht und hält das Vorgehen der Stadt für reine "Symbolpolitik". "Während die Wiener Kindergärten vor immensen Herausforderungen stehen, ist man seitens des Bildungsressorts und der MA 10 offenbar damit beschäftigt, sich mit reinen Nebensächlichkeiten zu befassen. Das ist jedoch der völlig falsche Ansatz und geht an den wirklichen Problemen vorbei", so der Bildungssprecher der Wiener Volkspartei, Gemeinderat Harald Zierfuß und Familiensprecherin Gemeinderätin Silvia Janoch.

Die Symbole würden als visuelle Unterstützung dienen und den Kindern dabei Orientierung und Struktur geben. "Die Kinder sind vor allem auch stolz auf deren Symbole – von A wie Apfel bis Z wie Zebra", so Janoch. Den Kindern diese Symbole wegzunehmen, sei daher einfach falsch. Man solle sich lieber um die wirklich wichtigen Baustellen im Bereich der Wiener Kindergärten kümmern, etwa um den verbesserungswürdigen Fachkraft-Kind-Schlüssel, um die mangelhafte Deutsch-Förderung und um das oftmals kritisierte Förderwesen.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • In Wiener Kindergärten sollen Symbole wie Pilz, Auto oder Zebra aus den Garderoben verbannt werden, um zu vermeiden, dass Kinder unreflektiert Symbole zugeteilt bekommen oder später eintretende Kinder ein ungeliebtes Symbol erhalten
    • Die ÖVP kritisiert dieses Vorgehen als "Symbolpolitik" und fordert, sich stattdessen auf die wirklichen Probleme wie den Fachkraft-Kind-Schlüssel und die Deutsch-Förderung zu konzentrieren
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen