Pöltl gelingt Sensation gegen NBA-Champion Boston

41 Spiele, 31 Niederlagen. Die bisherige Saisonbilanz der Toronto Raptors ist ein Desaster. Aber: Zur Halbzeit des NBA-Grunddurchgangs scheinen die Kanadier in Schwung zu kommen. Zwei Tage nach dem Erfolg gegen die Golden State Warriors gelang am Donnerstag ein großer Coup – Titelverteidiger Boston wurde mit 119:97 besiegt.

Ein Vater des Sieges: Jakob Pöltl. Der Wiener warf 16 Punkte, holte elf Rebounds – und lieferte nebenbei eine perfekte Partie ab. In 31 Spielminuten leistete er sich keinen einzigen Fehlwurf, er beging kein Foul und verlor nie den Ball.

"Das ist mir, um ehrlich zu sein, nicht einmal aufgefallen", grinste Pöltl nach der Glanzleistung. "Dass die Würfe so gut fallen, ist natürlich sehr cool. Die Turnover freuen mich auch sehr, weil das teilweise für uns als Team und auch für mich persönlich ein Problempunkt war. Ich weiß auch nicht, ich habe heute einfach einen guten Rhythmus gefunden, einige sehr gute Pässe bekommen, mit viel Selbstvertrauen gespielt und das ist dabei rausgekommen."

Pöltl sieht mit 29-Jahren in seinem Spiel nach wie vor Verbesserungspotenzial. "Ich will aggressiver sein, will noch mehr Chancen für mich herausspielen, sicherer am Ball sein, die Turnover ein bisschen runterschrauben. Ich will mich als Einzelperson am Spielfeld und auch als Team so weiterentwickeln, dass guter Basketball auch zu Siegen führt. Also gibt es noch einiges, an dem wir zu arbeiten haben und ich freue mich auf die Challenge."

Über den bisherigen Saisonverlauf der Raptors sagt der 29-Jährige. "Im Endeffekt haben wir schon am Anfang gesagt, dass es wahrscheinlich keine Saison sein wird, in der die Resultate im Vordergrund stehen sollten, sondern eher unsere Entwicklung als Team. Natürlich will man trotzdem jedes Spiel gewinnen und so weit wie möglich kommen in der Saison."