Niederösterreich

EVN fährt Umsatzplus von satten 65,5 Prozent ein

Die Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr der EVN liegen vor: Einem Umsatzplus von über 65 % steht ein Gewinn von minus 27 % gegenüber.

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Die EVN-Zentrale in Maria Enzersdorf.
Die EVN-Zentrale in Maria Enzersdorf.
Bild: picturedesk.com

Bei der EVN beginnt das Geschäftsjahr mit Oktober, somit ist das erste Quartal Oktober bis Dezember, das zweite Quartal Jänner bis März. Im ersten Geschäftshalbjahr, nämlich in der Heizperiode der Menschen von Oktober bis März, fuhr die EVN einen Umsatz von 2.126,7 Millionen Euro ein - ein Plus von 65,5 %.

Die Gründe fürs satte Plus: In Südosteuropa brachten vor allem die stark gestiegenen Strompreise deutliche Zuwächse im Energievertrieb, gleichzeitig führten im Netzbetrieb witterungsbedingte Mengeneffekte zu höheren Umsatzerlösen. In Österreich wiederum wirkten sich die per 1. Jänner 2021 von der E-Control festgelegten Netznutzungsentgelte positiv auf die Netzerlöse aus.

"Nur" 127,4 Mio. € Gewinn

Das Konzernergebnis fiel mit 127,4 Millionen Euro aus - ein Minus von 27,4 Prozent. Sprich der Gewinn der EVN brach um fast ein Drittel ein. Die Nettoverschuldung betrug mit 31. März 2022 1.134,4 Millionen Euro (am 30. September 2021: 813,8 Mio. Euro).

Zum Einordnen: Das gewaltige Umsatzplus ist den höheren Preisen geschuldet. Die EVN kauft als Großkunde Wasserkraft vom VERBUND zu Marktpreisen dazu. Und würde die EVN vom VERBUND als langjähriger Vertragspartner einen Preisvorteil bekommen, würde die EVN diesen als Sonderrabatt an die Kunden weitergeben. Der Energiepreis wird übrigens vom teuersten Kraftwerk bestimmt (Merit Order).

Ausblick

Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Halbjahr 2021/22 mit 1.998 GWh, wovon 1.192 GWh (Vorjahr: 1.112 GWh) auf die erneuerbare Erzeugung entfielen, um 3,9 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Die EVN erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Konzernergebnis in einer Bandbreite von etwa 200 bis 240 Mio. Euro. Stärkere oder länger anhaltende Verwerfungen auf den Energiemärkten könnten das erwartete Ergebnis jedoch negativ beeinflussen. Wahrlich sind die Prognosen bezüglich der Energiepreise nicht allzu gut - mehr dazu hier und hier.

Für die Menschen im Land sind die Energiepreise teilweise nicht mehr stemmbar: Einer Herzkranken bleiben 66 Cent am Tag oder eine Familie aus NÖ zahlt jetzt fast 10.000 Euro für Energie im Jahr. Lediglich 2,50 Euro am Tag zum Leben hat eine vierfache Mutter aus NÖ, weil die Energie so teuer ist.

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