Klimaschutz

"Planetare Grenzen" überschritten – Plastik ist überall

Mikroplastik kontaminiert Luft, Wasser, Böden und wurde mittlerweile an den entlegensten Orten der Welt nachgewiesen. 

Lydia Matzka-Saboi
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Das durch Sonne und Salzwasser zersetzte Plastik zerfällt in Millionen kleiner Teilchen: <a href="https://www.heute.at/s/wie-mikroplastik-in-dein-gehirn-kommt-und-die-folgen-100179638">Mikroplastik</a> ist überall. Von den Wolken aufgenommen, verteilt es der Regen übers ganze Land.
Das durch Sonne und Salzwasser zersetzte Plastik zerfällt in Millionen kleiner Teilchen: Mikroplastik ist überall. Von den Wolken aufgenommen, verteilt es der Regen übers ganze Land.
Getty Images/iStockphoto

Plastik ist unheimlich praktisch. Es ist leicht, billig, formbar und hält lange. Genau das ist auch sein größtes Problem, denn einmal in der Natur ausgebracht, dauert es Jahrzehnte bis es verrottet.

Eine Getränkedose braucht 200 Jahre, bis sie verrottet, eine Plastikflasche 450 Jahre. Fischereinetze bleiben bis zu 600 Jahre im Meer und stellen grausame Todesfallen für seine Bewohner dar. Jedes Jahr sterben 135.000 Meeressäuger und eine Million Seevögel infolge der Plastikverschmutzung in den Meeren.

Neue Studie warnt vor ökologischem Kollaps

Eine neue Studie des "Stockholm Resilience Centers" warnt davor, dass die "planetaren Grenzen" längst überschritten sind. Alle Kunststoffe auf der Erde wiegen inzwischen doppelt so viel wie alle Säugetiere der Welt. Jedes Jahr gelangen laut Schätzung der Weltnaturschutzunion IUCN weitere 14 Mio. Tonnen Plastik in die Ozeane.

Seit 1950 ist die Produktion von Chemikalien um das 50-fache gestiegen. Die Produktion wird sich bis 2050 voraussichtlich verdreifachen, schätzen die Wissenschaftler.

Gefährliches Mikroplastik

Das durch Sonne und Salzwasser zersetzte Plastik zerfällt in Millionen kleiner Teilchen: Mikroplastik ist überall. Von den Wolken aufgenommen, verteilt es der Regen übers ganze Land.

Mikroplastik findet sich nicht nur im Fisch, sondern auch in Äpfeln oder Salathäupteln. Das Mini-Plastik (<5mm) zieht Schadstoffe an wie ein Magnet. Diese gelangen dann zusammen mit dem Mikroplastik über die Nahrung in unsere Körper. Selbst in der menschlichen Plazenta wurde Mikroplastik nachgewiesen. Schwangere geben die Giftstoffe an ihr Kind im Mutterleib weiter.

Die Kosmetik- und Hygieneprodukteindustrie mengt Mikroplastik Lippenstiften, Duschgels, Shampoos, Seifen, aber auch Waschmitteln bei. Aus Kostengründen oder weil es die Substanzen optisch besser gestaltet.

Mikroplastik in Kombination mit chemischen Substanzen kann hormonell bzw. Krebs erregend wirken, auch Allergien auslösen. Und dies bereits in geringen Dosen. Also lieber Hände weg und zu Produkten "ohne Mikroplastik" greifen.