Österreich
Schüler sollen gehen, wo Pkw mit 100 km/h fahren
Die Bushaltestelle Unterlacken an der B127 (Bez. Urfahr-Umgebung) wird aufgelassen. Gefährlich für die ortsansässigen Schüler! Sie müssen neben der schnellbefahrenen Straße gehen.
"Es gibt kein Straßenbankett (Gehweg) zwischen der aufzulassenden Bushaltestelle Unterlacken und der nächststehenden Bus-/Bahnhofshaltestelle".. "auch keine Kennzeichnung bzw. keine klaren Sichtverhältnisse entlang der B127 für Fußgänger und Lenker", schreibt eine Anrainerin auf Facebook. Sie hat Angst um ihre Kinder.
Die müssen, um zur nächstgelegenen Bushaltestelle zu kommen, ab Montag zu Fuß fast zwei Kilometer neben der starkbefahrenen Rohrbacher Bundesstraße (B127) in Feldkirchen marschieren.
Eine gefährliche Situation für die ortsansässigen Kinder, die der Schule wegen, nicht anders können, als sich dieser Gefahr fast täglich auszusetzen.
Die Autos rauschen dort mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 100 km/h vorbei – und das eben zusätzlich noch bei schwierigen Sichtverhältnissen. Gerade in der bevorstehenden Winterzeit, bei Nebel und Schnee, ein großes Risiko.
"Das ist lebensmüde!!!!!"
Grund? Die Bushaltestelle Unterlacken, entlang der B127, wird mit dem neuen OÖVV-Fahrplan aufgelassen. "Sollen meine Kinder wirklich da lang?", fragt die besorgte Mutter auf Facebook, postet dazu ein Foto von der stockfinsteren B127.
Darauf zu sehen? Gerade noch die Scheinwerfer der schnellfahrenden Autos. Die Aufregung der betroffenen Eltern im Netz ist groß. "Das ist lebensmüde!!!!! Da lass ich meine Kinder dann zuhause!", schreibt eine Userin.
Haltestelle zu unsicher
Warum aber wird die Bushaltestelle aufgelassen? Sämtliche Haltestelle im oberen Mühlviertel wurden auf ihre Verkehrssicherheit hin überprüft. Das Ergebnis: die Haltestelle Unterlacken entspricht "aufgrund ihrer baulichen Ausführung nicht mehr den aktuellen Richtlinien", wie die OÖ-Nachrichten Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP) aus einer Stellungnahme zitieren.
Paradox aber wahr: Die Haltestelle ist für den Verkehr zu unsicher. Für eine Bewilligung wäre ein Umbau nötig und der sei nicht umsetzbar und außerdem nicht rentabel. Denn die aktuellen Fahrgastzahlen stünden "in keinem Verhältnis zum Nutzen eines Umbaus", so Steinkellner.
Die Verantwortung liegt also damit bei den Autolenkern, wie einer Lenkerin im Netz bewusst ist: "Wahnsinn wenn da Kinder gehen müssen!!! Ich fahr morgen 30 kmh - damit nix passiert".
(cru)