Politik
Pilz zeigt Grasser wegen Falschaussage an
Im Eurofighter-U-Ausschuss soll Grasser falsch ausgesagt haben. Peter Pilz bringt deshalb nun eine Anzeige ein.
Anwalt Manfred Ainedter kann wohl nicht über Langeweile klagen: Seinem wohl berühmtesten Klienten flattert demnächst eine neue Anzeige ins Haus.
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, der derzeit im Buwog-Prozess vor Gericht steht, wird von Peter Pilz bezichtigt, falsch ausgesagt zu haben.
Freilich hat Pilz nichts mit dem Buwog-Prozess zu tun, ihm geht es um Grassers Aussage beim Eurofighter-Untersuchungsausschuss.
Neuer Zeuge
Pilz stützt sich dabei auf einen angeblichen neuen Zeugen, den er am Freitag präsentierte. Der Unternehmer Richard Drasche-Wartenburg habe sich nach Grassers U-Ausschuss-Aussage wieder an etwas erinnert und sich an Pilz gewandt.
Drasche-Wartenburg will wissen, dass der frühere Magna-Manager Siegfried Wolf den Einfluss Grassers auf die Eurofighter-Entscheidung ihm gegenüber zugegeben hat.
Champagner für "unseren Mann"
Bei einem Treffen zwischen Wolf und Drasche-Wartenburg habe man mit Champagner auf die Eurofighter-Entscheidung angestoßen: "Unser Mann hat es geschafft", soll Wolf gesagt haben. Das soll sich auf Nachfrage auf Grasser bezogen haben.
Grasser selbst habe immer gesagt, gegen die Eurofighter gewesen zu sein, meinte Pilz. Sein Zeuge widerspreche dem. Für Pilz ist also klar: Sowohl Grasser als auch Wolf hätten im U-Ausschuss falsch ausgesagt. Er habe eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt.
Zudem hält es Pilz für möglich, dass die Quelle dieser Darstellungen, der Zeuge Drasche-Wartenburg, noch in den U-Ausschuss geladen wird. Er wäre bereit dazu, meint Pilz. Er erwartet sich davon zumindest einen "entscheidenden Beitrag" zur Aufklärung der Causa.
Zweite Anzeige nach U-Ausschuss
Es ist die zweite Anzeige, die Grasser im Zusammenhang mit dem Eurofighter-U-Ausschuss ins Haus flattert. Auch die SPÖ hat ihn bereits angezeigt - wegen angeblicher Verletzung des Amtsgeheimnisses. (csc)