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"Pikmin 1+2" im Test – Kult-HD-Port für die Switch

Noch bevor uns im Juli "Pikmin 4" hoffentlich begeistert, gibt es Teil 1 und 2 neu als HD-Remaster für die Nintendo Switch. Ein bunter Strategie-Spaß.

Rene Findenig
"Pikmin 1+2" im Test – ein Kult-HD-Port für die Switch, Hochglanz-Technik darf man allerdings nicht erwarten.
"Pikmin 1+2" im Test – ein Kult-HD-Port für die Switch, Hochglanz-Technik darf man allerdings nicht erwarten.
Nintendo

Bereits am 21. Juli 2023 erfreut uns der neuste Teil der bunten Spieleserie, "Pikmin 4", auf der Nintendo Switch – immerhin sind seit dem dritten Haupt-Serienteil bereits zehn Jahre vergangen. Doch schon zuvor gibt es noch mehr "Pikmin"-Spaß, denn Nintendo bringt die ersten beiden Teile (ursprünglich auf dem GameCube und später auf der Wii erschienen) als HD-Remaster ebenfalls auf die Nintendo Switch. Kenner der beiden Originale sollten aber ihre Erwartungen runterschrauben, denn bis auf die (etwas) bessere Grafik gibt es nicht viele Neuerungen. Wer dagegen witzige Strategie-Spiele mag und die Originale verpasst hat, der kann bedenkenlos zuschlagen, denn die beiden Titel sind Pflichtstücke in der Spielesammlung.

Um was geht es überhaupt? Pikmin sind kleine, bunte Aliens, die etwas an die Lemminge erinnern und unseren Raumfahrer-Protagonisten zu Hilfe kommen. Dieser namens Captain Olimar crasht mit seinem Raumschiff mit einem Meteoriten und muss auf einem fremden Planeten notlanden. Dort hat er noch genug Luftreserven für 30 Tage und muss in dieser Zeit sein Raumschiff wieder flottmachen. Das Problem: Auf diesem Planeten ist Olimar ein Miniaturwesen, das mit riesigen Objekten und Insekten konfrontiert wird. Zum Glück wachsen dort aber auch die Pikmin aus dem Boden, die sich wie Blumen pflücken lassen und dem Spieler dann folgen – ideal zum Einsammeln der für die Reparaturen benötigten Teile des Raumschiffs.

Buntes Pikmin-Gewusel auf einem fremden Planeten

In Spielform sieht das dann so aus: Wir steuern Olimar den 30 Tagen entsprechend durch 30 Level und suchen dort viele Artefakte, wobei wir unseren Pikmin Befehle geben und sie beispielsweise Gegner attackieren lassen können, während im Hintergrund erbarmungslos die Zeit abläuft. Die Pikmin gibt es dabei übrigens in verschiedenen Farben, die auf jeweils andere besondere Fähigkeiten der kleinen Wesen hindeuten. Blaue Pikmin können sich etwa durchs Wasser bewegen, roten kann Feuer nichts anhaben und gelbe können weit geworfen werden und Steinbomben zünden. Und auch die Kopfbedeckung der Pikmin sagt etwas aus: Die mit Blättern, Knospen und Blüten ausgestatteten Wesen sind verschieden starke Versionen.

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    Bereits am 21. Juli 2023 erfreut uns der neuste Teil der bunten Spieleserie, "Pikmin 4", auf der Nintendo Switch – immerhin sind seit dem ...
    Nintendo

    Teil 2 setzt direkt nach dem Ende des ersten Teils an und zeigt, wie Captain Olimar auf seinen Heimatplaneten zurückgekehrt ist, wo neue Probleme warten. Sein Arbeitgeber ist nämlich pleite, nachdem ein Weltraumkarnickel den Mitarbeiter Louie überfallen und sich mit den wertvollen Schätzen aus dem Staub gemacht hat. Für Olimar und Louie geht es also zurück zum Planeten der Pikmins, um mit dort gefundenen Schätzen das Unternehmen zu retten. Das grundlegende Spielprinzip bleibt gleich, es gibt aber neue Levels, zum Teil zufallsgenerierte Höhlensystem und auch neue Pikmin-Arten, etwa besonders schwere violette oder giftresistente weiße. Zudem darf man nun zwei Figuren steuern – zum Teil auch im Splitscreen-Koop.

    Teil 2 entschärft etwas das knackige Zeitlimit

    Außerdem entschärft Teil 2 etwas das knackige Zeitlimit des Originals – auf der Planetenoberfläche tickt die Uhr nicht mehr ganz so unbarmherzig und die Höhlen lassen sich vollkommen ohne Zeitdruck erforschen. Neu im Vergleich zum Original wurde in Teil 2 auch die Wii-Modernisierung übernommen, dass nun auch auf der Switch Spieltage wiederholt werden können. Bei Teil 1 hingegen kann ein grober Spielfehler bereits bedeuten, dass man das Game neu starten muss, um noch weiter voranzukommen. Inhaltlich hat sich sonst nicht wirklich etwas getan – die größte Neuerung ist die Grafik in HD-Auflösung. Das ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn wie moderne 3D-Games sieht das Machwerk nicht mehr aus.

    Ja, Pikmin, Protagonist, Feinde und Objekte sind etwas schärfer und die Zwischensequenzen etwas schöner, gerade die Spielwelt zeigt sich aber weiter recht matschig und leer. Daneben gibt es noch eine Reihe an kleineren Verbesserungen mit knalligeren Farben, einer höheren Helligkeit, klarerer Musikwiedergabe und sauberer Soundeffekte sowie einer verbesserten Spielfiguren-KI. Wer sich an die originale erinnert, dem werden auch teils horrende KI-Pannen ins Gedächtnis gerufen. Dass Pikmin einfach an Objekten festhängen, sich in immer größeren Gruppen kaum mehr steuern lassen, hat sich dabei zwar in Teil 2 deutlich verbessert, in Teil 1 kommt es aber weiterhin zu solch ärgerlichen Pannen. Schade, aber fast schon Kultfaktor.

    "Pikmin 1+2" im Test – Kult-HD-Port für die Switch

    Gesteuert werden kann "Pikmin 1+2" ganz klassisch mit den Joy-Con oder einem Nintendo Switch Pro Controller, aber auch eine Bewegungssteuerung ist möglich. Bleibt die Frage, ob sich der Spaß für Kenner lohnt. Und da ist die Antwort: Eher nein. Bis auf Mini-Verbesserungen hat sich eigentlich nur optisch etwas bei den beiden Games getan – aber auch da zu wenig, um von einer neuen Erfahrung sprechen zu können. Für rund 50 Euro bekommt man da nichts Weltbewegendes – außer man ist Spielesammler und will die beiden Games einfach auch auf der Nintendo Switch haben. Für alle anderen Kenner der Originale sind die Neuerungen einfach zu klein, als dass sich eine Anschaffung für sie in irgendeiner Form rentieren würde.

    Anders ist das allerdings bei jenen (wahrscheinlich jüngeren) Spielern, die bisher nicht mit der "Pikmin"-Serie in Berührung gekommen sind oder denen Teil 3 gefallen hat und die sich die Zeit bis Teil 4 noch versüßen wollen. Die ersten beiden "Pikmin"-Games sind trotz aller Fehler echte Kult-Hits, die in keiner Spielesammlung fehlen dürfen. Ein bisschen Retro-Freude sollte man allerdings mitbringen, denn von modernen Spielen sind Grafik, Technik und Gameplay schon einigermaßen weit weg. 

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