Niederösterreich

Phönix aus der Asche Landbauer macht blaues Wunder wahr

Udo Landbauer ist DER Wahlsieger in NÖ: Mit 25 % der Stimmen gewann die FPÖ am meisten hinzu und wurde hinter der ÖVP Zweiter.

Großer Gewinner war die FPÖ mit 25,2 Prozent (+10,4). Die Blauen überholten damit die SPÖ und belegen den zweiten Platz.
Großer Gewinner war die FPÖ mit 25,2 Prozent (+10,4). Die Blauen überholten damit die SPÖ und belegen den zweiten Platz.
Thomas Lenger

Was für ein Polit-Comeback! Kurz vor der Wahl 2018 hing Udo Landbauer, damals 31 Jahre jung, in den Seilen und stand vor dem Polit-Aus. Denn die Liederbuch-Affäre eine Woche vor dem Urnengang kostete der FPNÖ viele Stimmen. Doch die Blauen hielten am damaligen Youngster fest, Udo Landbauer hielt durch bis zur Wahl und konnte mit knapp 15 Prozent ein sogar respektables Ergebnis einfahren. 

Das ist Udo Landbauer

Udo Landbauer war am 12. April 1986 in Neunkirchen geboren worden, wuchs in Grafenbach auf. Bereits im zarten Alter von 17 kam Landbauer zum RFJ (Ring Freiheitlicher Jugend), maturierte zwei Jahre später in der Milak in Wiener Neustadt. Ab diesem Jahr war er auch Landesjugendobmann des Rings Freiheitlicher Jugend. Fünf Jahre lang hatte er die Funktion inne, absolvierte 2006 seinen Präsenzdienst.

Video: "Heute"-Chefin Eva Dichand analysiert die Wahl

Im Alter von nur 24 Jahren stieg Udo Landbauer 2010 in die Wiener Neustädter Stadtpolitik ein und fungierte als Stadtrat für Sport, Jugend (2016 dann für Sport, Jugend, Sicherheit). 2012 bis 2018 war er dazu noch Bundesparteiobmann des RFJ.

2018 ging er als Spitzenkandidat für die FPNÖ bei der Landtagswahl ins Rennen, die Liederbuchaffäre bremste den Erfolgsrun des Jungpolitikers und der FPNÖ.

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    Der kleine Udo am Schoss der Mama - seine Mama war Urlauberin aus Persien.
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    privat

    "Schwere Zeit formte mich"

    Landbauer erlebte dann schwere Zeiten: "Es prägt und formt einen. Nur, wenn dann fremde Menschen vor deinem Haus stehen und die Familie mit reinziehen, dann ist Schluss mit lustig." Er stellte seine Mitgliedschaft bei der nö. Burschenschaft "Germania zu Wiener Neustadt" ruhend. Monatelang versank Udo Landbauer in der Versenkung und kam im Herbst 2018 rehabilitiert aufs politische Bankett zurück. Denn die Ermittlungen waren eingestellt worden - alles dazu hier

    Am 19. September 2018 durfte Landbauer als geschäftsführender Landesparteiobmann die Leitung der FPNÖ übernehmen und wurde am 3. Oktober zum Klubobmann im Freiheitlichen Klub im NÖ Landtag gewählt.

    Landbauer machte fortan harte, freiheitliche Sachpolitik, war scharfer Kritiker der Coronapolitik und wurde 2022 erneut zum Spitzenkandidat für die NÖ-Wahl ernannt. Ein kluger Zug der Blauen: Denn Landbauer legte einen fast makellosen Wahlkampf hin, kritisierte den ORF NÖ-Skandal scharf - mehr dazu hier. Sonst befasste sich der in Wr. Neustadt lebende Politiker mit den Themen Teuerungen, Asyl und Korruption.

    Baby und dann Hochzeit

    Auch privat war das Jahr 2022 von Erfolg gekrönt. Im Februar 2022 kam Töchterchen Luise zur Welt, im Sommer 2022 heiratete er in Dürnstein seine Simone (32), die zwei Kinder mit in die Ehe brachte. "Wir leben in einer Patch-Work-Familie, ein Baby und zwei Stiefkinder, meine Gattin und ich und harmonisieren sehr gut", so Udo Landbauer kurz vor Weihnachten zu "Heute". Seine Familie versucht der blaue Spitzenpolitiker meist abzuschirmen. "Die hat genug mitgemacht in der sogenannten Liederbuchaffäre", meinte Landbauer einmal.

    Kritik von Ex-FP-Lady Ina Aigner, Landbauer sei nur arrogant und machtgeil und ein Video von Ina Aigner, indem sie für eine Stimme für Johanna Mikl-Leitner warb, blieben weitgehend unbemerkt und konnten die Landbauer-Dampfwalze in Richtung 30 % Prozent bei der Landtagswahl auch nicht stoppen. 

    Schnedlitz: "Historischer Erfolg"

    Michael Schnedlitz in einer ersten Reaktion: "Udo Landbauer hat heute das System ÖVP Niederösterreich gebrochen. Ein historischer Erfolg. Dieser Wahlsieg gehört nicht nur der FPÖ Niederösterreich, sondern auch allen, die die Hoffnung auf Veränderung noch nicht aufgegeben haben. Dieser Sieg gehört der Bevölkerung. Und diesen gemeinsamen Weg mit der Bevölkerung werden wir fortführen."