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Phobie: Gehirn gewöhnt sich an Angst

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Angst ist eine überlebensnotwendige Schutzfunktion vor möglichen Gefahren. Im Fall einer Angststörung wird diese positive Wirkung außer Kraft gesetzt: Sozialphobie-PatientInnen ängstigen sich vor ganz normalen, sozialen Situationen im Alltag, weil sie fürchten, sich unpassend zu verhalten oder von anderen für dumm gehalten zu werden. WissenschafterInnen haben nun herausgefunden, dass dieses Angstnetzwerk zumindest teilweise deaktiviert werden kann.

wird diese positive Wirkung außer Kraft gesetzt: Sozialphobie-Patient ängstigen sich vor ganz normalen, sozialen Situationen im Alltag, weil sie fürchten, sich unpassend zu verhalten oder von anderen für dumm gehalten zu werden. Wissenschafter haben nun herausgefunden, dass dieses Angstnetzwerk zumindest teilweise deaktiviert werden kann.

 

In einer Studie wurden mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie die Änderungen der Gehirnaktivität von und gesunden Probanden gemessen, während sie Gesichter betrachteten. Dieses Experiment simuliert die soziale Konfrontation mit anderen Menschen, ohne die Person tatsächlich in eine für sie unerträgliche Angstsituation zu bringen.

 

Dauerhafte Konfrontation wirkt Angst mindernd

Dabei zeigte sich, dass Menschen mit Sozialphobie zwar anfangs eine stärkere Aktivierung im Mandelkern und im medialen, präfrontalen Cortex des Gehirns aufweisen, nach einigen Durchgängen geht diese Aktivität allerdings zurück.

Das widerspricht der bisherigen Annahme, dass sich das emotionale Netzwerk von SozialphobikerInnen nicht genügend an die stressauslösende Situation anpassen kann.

Dauerhafte Konfrontation hilft

Die dauerhafte Konfrontation mit der Testaufgabe führte bei den AngstpatientInnen nicht nur dazu, schneller eine Lösung für das "Problem“ zu finden, sondern auch dazu, dass manche Gehirnregionen umgangen wurden, die sonst, und krankheitstypisch, überaktiviert waren.

"Daher liegt der Schluss nahe, dass es auch im Emotionsnetzwerk von Sozialphobikern funktionierende Regulationsstrategien gibt, wenngleich es bei diesen Menschen etwas länger dauert, bis diese Mechanismen greifen. Die Fehlregulation dieser Gehirnteile kann also zu einem Teil kompensiert werden", so ein Forscher.

Diese Erkenntnisse könnte der Anstoß zur Entwicklung von personalisierten Trainingsprogrammen sein, die den Betroffenen im Alltag helfen, die unangenehmen Situationen besser zu meistern. In Österreich sind jährlich rund 200.000 Personen von einer Sozialphobie betroffen.