Teilnehmer verzweifelt

Pflegeschule pleite – noch mehr Personen betroffen

Schock-Nachricht im Pflegebereich! Eine Schule mit drei Standorten in NÖ schließt mitten in der Ausbildung dutzender Teilnehmer. So kam es dazu.

Robert Cajic
Pflegeschule pleite – noch mehr Personen betroffen
Einer der drei Ausbildungsstandorte befindet sich in Bad Vöslau.
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Im April begann "Heute"-Leserin Bettina (36) an der ISL-Akademie in St. Pölten eine Ausbildung als Ordinationsassistentin. Für die Ausbildung zahlte sie 3.846 Euro aus eigener Tasche. Am Freitag, zwei Monate vor dem Abschluss des Kurses, bekam die Niederösterreicherin eine Mail, die ihr Leben auf einen Schlag auf den Kopf stellte.

Das Institutit musste nämlich mit Freitag alle drei Ausbildungsstandorte schließen, zuvor hatte die Schule ein Insolvenzverfahren angemeldet – "Heute" berichtete. Die Ausbildung wird Bettina wohl nicht abschließen können, das Geld ist auch futsch. Jetzt spricht die Akademie über die Pfege-Pleite.

"Haftungsgründe" führten zu Insolvenz

Erst im Februar dieses Jahres hatte eine neue Geschäftsleitung die Akademie von der Vorgängerin "mit großer Freude und Enthusiasmus" übernommen. "Es hätte der Startschuss in eine neue Ära sein sollen", doch es kam alles anders.

Vorkommnisse vor der Übernahme hätten der ISL-Akademie nämlich "aus Haftungsgründen keine andere Möglichkeit gegeben, als eine unverzügliche Konkursbeantragung per Anfang August" zu veranlassen. Dabei soll es sich laut "Heute"-Infos um nicht angegebene Schulden handeln.

Alle Standorte und Kurse geschlossen

Die Akademie bekräftigt gegenüber "Heute", alles getan zu haben, "den Auszubildenden einen möglichst reibungslosen Ausbildungsabschluss zu gewährleisten und das engagierte Mitarbeiterteam der ISL-Akademie NÖ zu erhalten".

Das Unternehmen soll unter anderem den Vorschlag unterbreitet haben, den Ausbildungsbetrieb durch eine Auffanggesellschaft fortzuführen. "Leider blieb diesem Vorhaben die erhoffte Unterstützung verwehrt", heißt es. Der Ausbildungsbetrieb musste daher mit Freitag, dem 06. September, an den Standorten St. Pölten, Bad Vöslau und St. Leonhard am Hornerwald eingestellt werden.

49 Kursteilnehmer mit "Happy End" – mehr als 100 Personen zittern

Von der Pleite und der Schließung der ISL-Akademie NÖ sind in den Lehrgängen der Pflege- und Ordinationsassistenz insgesamt rund 80 Personen betroffen. Darüber hinaus können rund 80 angemeldete Personen ihre geplanten Ausbildungen im Herbst nicht aufnehmen.

Zumindest für die Pflegeassistenz-Auszubildenden konnte eine Möglichkeit geschaffen werden, ihre Ausbildung an einer anderen Einrichtung fortzusetzen. Wie die Landesgesundheitsagentur Niederösterreich in einer Aussendung am Donnerstag bekanntgab, konnte die Ausbildung von 49 betroffenen Pflegeassistenz-Schülern gerettet werden.

Für die Kursteilnehmer in der Ordinationsassistenz wird derzeit weiterhin intensiv nach einer Lösung gesucht – Lernende wie die betroffene Bettina hoffen darauf, die Ausbildung abschließen zu können.

Bettina (36) wollte unbedingt Ordinationsassistentin werden, nun steht sie vor dem Nichts – <a data-li-document-ref="120058056" href="https://www.heute.at/s/schule-pleite-junge-frau-verliert-tausende-euro-120058056">mehr dazu hier</a>.
Bettina (36) wollte unbedingt Ordinationsassistentin werden, nun steht sie vor dem Nichts – mehr dazu hier.
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"Besonders bedauern wir, dass die Entwicklung für unsere Auszubildenden eine große Belastung bedeutet", so die ISL-Akademie im "Heute"-Talk. Auch 13 interne sowie dutzende externe Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

AK NÖ rät: Kosten im Insolvenzverfahren angeben

Die Arbeiterkammer Niederösterreich ist mit dem Insolvenzfall vertraut. Der AK geht es vor allem um das Thema, wo und wie die Ausbildungsteilnehmer die Ausbildungen abschließen können. "Personen, die eine Förderung vom AMS bekommen haben, raten wir, sich in einem ersten Schritt an die zuständige Geschäftsstelle des AMS zu wenden."

Ein Großteil der Kursteilnehmer soll die Ausbildung jedoch aus eigener Tasche gezahlt haben: "Diejenigen sollten die Ausgaben unbedingt im Insolvenzverfahren anmelden."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Pflege-Schule in Niederösterreich mit drei Standorten musste aufgrund von Haftungsgründen und nicht angegebenen Schulden Insolvenz anmelden und schließen, was knapp 200 Menschen betrifft
    • Die betroffenen Auszubildenden, darunter Bettina, die bereits Tausende Euro investiert hat, hoffen nun auf eine Möglichkeit, ihre Ausbildung an anderen Einrichtungen fortzusetzen, während die Arbeiterkammer Niederösterreich rät, die Kosten im Insolvenzverfahren anzugeben
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