Wien
Pfefferspray in Mäci-Küche: Polizist in Wien verurteilt
Ein Polizei-Einsatz im Fast-Food-Lokal in der Wiener City lief aus dem Ruder. Mit Pfefferspray und Tritten gingen Beamte auf einen 23-Jährigen los.
Ein Beamter soll am 1. August 2022 einen Mann in einer McDonalds-Filiale geschlagen und ihm Kniestöße ins Gesicht versetzt haben – wir berichteten. Nun stand er Montag (9.10.) vor Gericht in Wien-Josefstadt. "Sie haben ihre Befugnisse überschritten", meinte der Richter. "Das war exzessive Gewalt." Der 31-Jährige, gut gebrieft von Top-Anwalt Nikolaus Rast, bekannte sich schuldig, legte außerdem ein Geständnis ab.
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Mindeststrafe für Beamten
Das wirkte sich mildernd auf das Urteil aus – der Beamte bekam Montag die Mindeststrafe, fasste zwölf Monate auf Bewährung aus. Nur einen Tag mehr im Strafmaß hätte ihm den Job gekostet. So kann er im Innendienst der Polizei weiter seiner Arbeit nachgehen.
Kollegen bereits verurteilt
Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig, die Staatsanwältin legte Berufung ein. Zwei Kollegen, die bei dem Einsatz mit dabei waren, wurden bereits zu bedingten Haftstrafen verurteilt.
Ex-Mitarbeiter machte Chicken Nuggets
Die Beamten waren am 1. August 2022 in die Fast-Food-Filiale in der Rotenturmstraße gerufen worden. Ein Ex-Mitarbeiter, der schon seit Monaten nicht mehr dort angestellt war, soll an dem besagten Vormittag einfach ins Lokal spaziert sein und angefangen haben, dort Chicken Nuggets zu frittieren.
Obwohl sich der Chef darum bemühte, wollte der Afghane den Mäci nicht mehr verlassen. Die Beamten kamen in das Lokal, führten den Verdächtigen in ein Hinterzimmer. Dort soll der Mann dann mit Pfefferspray eingesprüht und misshandelt worden sein. Das hatte nun ein Nachspiel vor Gericht, der Einsatz war von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden.