Ein "Heute"-Leser staunte nicht schlecht: Er kaufte in einem Wiener Supermarkt eine Aluminiumdose mit Pfandsymbol und wollte sie einige Tage später retour geben. Doch weder der Pfandautomat noch das Personal akzeptierten die Dose. Die Begründung: Das aufgedruckte Pfandsymbol gehört nicht zum österreichischen Pfandsystem.
Viele Konsumenten sind durch die verschiedenen Pfandsysteme in Europa verunsichert. Während in Deutschland ein gut etabliertes Einwegpfandsystem existiert, wurde in Österreich erst vor Kurzem ein eigenes Pfandsystem eingeführt.
Ein Pfandlogo bedeutet daher nicht automatisch, dass eine Rückgabe in jedem Land möglich ist. Nur Dosen mit dem offiziellen österreichischen Pfandlogo können hier zurückgegeben werden.
Ein weiterer Punkt, der für Verwirrung sorgt: Manche Händler verkaufen Getränke aus Deutschland, die mit dem deutschen Pfandsymbol versehen sind. Obwohl der Kunde dieses Produkt in Österreich legal erwerben kann, unterliegt es hier nicht dem heimischen Pfandsystem. Dadurch entsteht der Eindruck, man habe beim Kauf ein Pfand mitbezahlt, obwohl dies tatsächlich nicht der Fall ist.
"Heute" hat bei der Supermarkt-Kette Spar nachgefragt. Die Antwort: "Für Getränke aus Deutschland, die in Österreich verkauft werden, wird kein Pfand verrechnet, weil das deutsche Pfandsystem nicht mit dem österreichischen kompatibel ist. Das sei im Kassensystem so hinterlegt."
Kunden, die eine solche Dose kaufen, zahlen demnach keinen Pfandbetrag mit – auch wenn ein Pfandsymbol darauf abgebildet ist. Daher sei eine Rückgabe nicht möglich – so eine Sprecherin der Supermarkt-Kette.
Wer eine Dose mit deutschem Pfandsymbol in Österreich kauft, sollte sie nicht für die Rückgabe aufbewahren. Diese Dosen gehören laut Supermarkt in den gelben Sack. Kunden sollten daher genau darauf achten, welches Pfandsystem für ihre Einkäufe gilt, um unnötigen Ärger und Missverständnisse zu vermeiden.
Eine einheitliche Lösung für europäische Pfandsysteme gibt es derzeit nicht, was weiterhin für Verwirrung sorgen dürfte.