Mann sauer auf Vorstand

"Perverse Fantasien ausleben": KTM-Mitarbeiter klagt an

Das KTM-Dilemma geht weiter! Jetzt berichtet ein Beschäftigter über desaströse Zustände beim Innviertler Motorrad-Hersteller.
Johannes Rausch
19.02.2025, 05:00

Keine Woche ohne turbulente Entwicklungen rund um das Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau). In den kommenden Tagen entscheidet sich das weitere Schicksal von KTM bei zwei Terminen.

Wie berichtet, stimmen am Donnerstag die Anleihegläubiger über den Restrukturierungsplan der Pierer Industrie AG – zu ihr gehört auch die KTM AG – am Landesgericht Wels ab. Und am Dienstag wird am Landesgericht Ried für oder gegen den Sanierungsplan votiert. Wie katastrophal die Atmosphäre in der Firma mittlerweile sein soll, schildert jetzt ein erfahrener Beschäftigter.

Ein langjähriger Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, hat sich an die Redaktion gewandt. Er ist mehr als empört über die Zustände im Betrieb: "Es ist wirklich widerlich, wie die Firma in den vergangenen Jahren durch gewisse Industrie-Schauspieler in den Graben gewirtschaftet wurde."

Der Beschäftigte ärgert sich vor allem über die Unternehmensleitung: "Auf Vorstands- und Bereichsleiter-Ebene durften lauter 'Studierte' ihre perversen Automobilindustrie-Fantasien ausleben und dadurch entstanden solche Strukturen."

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"Üppige Provisionen"

Schuld an der "ganzen Misere" seien seiner Meinung nach die "üppigen Vorstands- und Bereichsleiter-Provisionen" bei Erreichen gewisser Stückzahlen gewesen. "Natürlich wurde auf Führungsebene in den Jahren 2022 und 2023 alles daran gesetzt, die Zahlen zu schaffen und die Gewinnbeteiligung einzustreifen."

Nach Ansicht des Mitarbeiters besonders schlimm: "Auslöffeln darf das jetzt eine ganze Region samt Einwohnern und mittelständischen Betrieben."

„Auslöffeln darf das jetzt eine ganze Region samt Einwohnern und mittelständischen Betrieben.“
Der KTM-Mitarbeiterist empört

Der Mann berichtet weiters davon, dass eine zwei Abteilungen mit dem Vorwand der Kostenreduktion fusioniert worden seien. Dort seien nun "täglich lauter Unproduktive" tätig.

Für die Zukunft des Unternehmens sieht er schwarz: "Es wird keine Firma überleben, in der die Verwaltung rund zwei Drittel des Personals ausmacht und lediglich ein Drittel Geld erwirtschaftet", so der aufgebrachte Mann.

{title && {title} } JR, {title && {title} } Akt. 19.02.2025, 18:09, 19.02.2025, 05:00
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