Oberösterreich

"Kosten explodiert" – nächster Bier-Shop muss schließen

Schlechte Nachrichten für Biergenießer: Eine Linzer Brauerei schließt ihre Pforten. Extrem gestiegene Fixkosten sind die Gründe für das Aus. 

Johannes Rausch
"Wir wollen unser Bier weiterhin brauen, aber in einem kleineren Rahmen": David Schobesberger, Marktbrauerei-Geschäftsführer.
"Wir wollen unser Bier weiterhin brauen, aber in einem kleineren Rahmen": David Schobesberger, Marktbrauerei-Geschäftsführer.
Sabine Kneidinger/iStock

"Schweren Herzens haben wir uns dazu entschlossen unsere Koje am Südbahnhofmarkt zu schließen", verkünden Sandra Buchrucker und David Schobesberger auf ihrer Facebook-Seite (siehe Posting unten). Die beiden sind Geschäftsführer der Linzer Marktbrauerei, die sich am Markt befand. Ausschlaggebend für die Auflösung sind ausschließlich wirtschaftliche Gründe: "Die Fixkosten für unsere Brauerei sind explodiert", erklärt Schobesberger (40) im Gespräch mit "Heute". "Leider fehlt momentan jegliche Perspektive auf einen baldigen und nachhaltigen Aufschwung", heißt es weiters in ihrem FB-Post.

"Leider fehlt momentan jegliche Perspektive auf einen baldigen und nachhaltigen Aufschwung." FB-Post Marktbrauerei

Ein Auf und Ab

2017 wurde die Koje eröffnet, danach folgten gute Jahre, unter anderem feierte man mit dem Hellen Marktbier einen Sieg bei den Staatsmeisterschaften 2019. Die zwei anstrengenden Corona-Jahre brachten sie dann an ihre Grenzen: "Wir wollten trotzdem nicht aufgeben." Das Jahr 2022 war laut Betreibern jedoch "ein wirtschaftlich extrem schwieriges Jahr": Die Umsätze waren rückläufig, die Kosten stiegen unaufhörlich. 

"Wir hatten zuletzt bei den Fixkosten für unseren Brauerei-Betrieb eine Steigerung von 30 bis 40 Prozent", sagt Schobesberger, der sich als "begeisterten Bierbrauer und Bierenthusiast" bezeichnet. "Das wirtschaftliche Setting passt nicht mehr."

"Wir hatten zuletzt bei den Fixkosten für unseren Brauerei-Betrieb eine Steigerung von 30 bis 40 Prozent." David Schobesberger, Marktbraurei-Geschäftsführer

Problematisch seien vor allem die Kostensteigerungen bei Energie und Miete: "Bei der Kühlung haben wir extreme Stromkosten. Außerdem zahlen wir für unser großes Lager eine hohe Miete", so Schobesberger. Man wolle aber nach wie vor Gerstensaft produzieren, nur in einer anderen Größenordnung: "Wir haben das Brauen als Hobby begonnen und wollen unser Bier weiterhin brauen, aber in einem kleineren Rahmen."

"Bei der Kühlung haben wir extreme Stromkosten. Außerdem zahlen wir für unser Lager eine hohe Miete."

Insgesamt neun Biersorten werden in der Biermanufaktur Ottensheim (Bez. Urfahr-Umgebung) gebraut: Hafenkaffee, Mühlviertler Pils oder dunkles Marktbier. Derzeit gebe es noch keine konkreten Pläne, wie man sich in Zukunft aufstellen möchte. Sicher ist aber: "Wir wollen uns auf die Anfänge rückbesinnen und wieder kreativer Bier brauen und unser Bier bei diversen Veranstaltungen ausschenken."

Beliebter Bier-Shop schließt

Eine weitere traurige Nachricht für Fans des Hopfentees: Ein bei Bier-Liebhabern seit vielen Jahren beliebtes Geschäft in der Landeshauptstadt muss schließen. Der Grund dafür: die teure Energie.

Mit Ende Jänner sperrt der "Biertempel" am Linzer Graben zu, der Abverkauf läuft bereits. Auch das nahegelegene Getränke-Lager in der Goethestraße wird abgerissen. Was das Unternehmen besonders hart trifft: Ab März müsste es 7,5-mal mehr für den Strom zahlen

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