Österreichs Gesundheitssystem steht vor einer gewaltigen Herausforderung: Der Ärztemangel spitzt sich dramatisch zu. In Wels, der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs, müssen Patienten zum Beispiel monatelang auf einen Hautarzttermin warten.
Mitten in dieser prekären Situation sorgt ein Linzer Krankenhaus für Aufsehen: Drei Pflegerinnen sollen vergangene Woche fristlos entlassen worden sein – und das gleichzeitig.
Die Mitarbeiterinnen sollen alle auf derselben Station gearbeitet haben. In Zeiten, in denen medizinisches Personal händeringend gesucht wird, sind die Rauswürfe ein besonders drastischer Schritt.
Doch warum diese radikale Maßnahme? Die drei Frauen stehen unter schwerem Verdacht: Sie sollen sich diskriminierend gegenüber Kollegen und Patienten mit Migrationshintergrund geäußert haben.
Damit hätten sie "massiv" gegen die Grundsätze des Spitals verstoßen, erklärt das Krankenhaus gegenüber der "Krone". Nach einer Prüfung und in Abstimmung mit dem Betriebsrat gab es schließlich die fristlose Kündigung.
Gegenüber "Heute" bestätigte das Krankenhaus sowohl die Entlassungen als auch die Vorwürfe. Zum Schutz der Mitarbeiterinnen wolle man noch keine weiteren Details nennen. Auch, weil noch unklar ist, ob die betroffenen Frauen rechtliche Schritte einleiten.
Trotz des allgegenwärtigen Personalmangels in der Medizin sei die Versorgung der Patienten aber weiterhin "zu 100 Prozent" gesichert. 78 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind noch in der betroffenen Abteilung angestellt.