Formel 1
Perez spricht nach Rassismus-Vorwurf gegen Marko
Mit seinen Äußerungen über Sergio Perez hat Red-Bull-Berater Helmut Marko in Mexiko viel Staub aufgewirbelt. Jetzt spricht der Formel-1-Star selbst.
Perez kämpfte in den letzten Monaten um seine Form. Der 33-Jährige konnte zwei der ersten vier Saisonrennen für sich entscheiden, griff sogar nach der Führung in der Fahrer-Weltmeisterschaft, stürzte danach aber in eine Formkrise. Rang 15 in Monaco, Rang sechs in Kanada, Rang sechs in Großbritannien – zu wenig, um ein ernsthafter Titelanwärter zu sein. Vor allem, weil Teamkollege Verstappen in der Zwischenzeit Sieg um Sieg einfuhr, die letzten zehn Rennen gewonnen hat.
Marko-Aussagen sorgen für Wirbel
Beim Haus-und-Hof-Sender von Red Bull, Servus TV, sprach der 80-jährige Grazer vor gut einer Woche über die Ergebnisse des Mexikaners, der zwar mit Verstappen nicht mithalten kann, aber trotzdem noch Zweiter in der Fahrer-Weltmeisterschaft ist. Perez, so urteilte Marko, habe "Probleme im Qualifying, er hat Formschwankungen. Er ist Südamerikaner (Marko meinte Mittelamerikaner, Anm.) und er ist halt im Kopf nicht so fokussiert, wie es beispielsweise Max oder wie es Sebastian (Vettel, Anm.) war", sagte der Red-Bull-Berater.
Äußerungen, die vor allem in Perez´ Heimat Mexiko hohe Wellen schlugen. In tausenden Social-Media-Postings wurde dem Grazer Rassismus unterstellt. Klar ist jedenfalls, dass Marko sich eines Stereotyps bediente und dieses auch mit Blick auf Perez verwendete. Dass der 80-Jährige im Saisonverlauf Perez immer wieder wegen seiner fehlenden Konstanz kritisierte, macht es nicht besser. Der Sender veröffentlichte schließlich eine Entschuldigung im Namen des Mexikaners.
Persönliches Gespräch mit Perez
Der Red-Bull-Pilot hat lange geschwiegen, meldete sich erst am Donnerstag unmittelbar vor dem Start ins Rennwochenende von Singapur zu Wort. Und war sichtlich bemüht, die Wogen zu glätten. "Ich hatte ein Vieraugengespräch mit ihm. Er hat sich entschuldigt, das ist das Wichtigste", erzählte Perez in Singapur. "Das schieben wir jetzt beiseite, ich habe eine gute Beziehung mit ihm. Wenn ich die Kommentare lesen würde, würde ich vielleicht auch so denken, aber ich weiß, dass er es nicht so gemeint hat. Ich kenne ihn gut und das hilft sehr, zu verstehen, was er wirklich gemeint hat", führte Perez aus.
"Wir machen alle Fehler", schloss der Red-Bull-Star.