Mit 2.500 Bewerbungen in den Bundesschulen gibt es derzeit um 1.000 weniger als im langjährigen Schnitt, berichtet der "ORF". Vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern, aber auch in Deutsch und Englisch fehlt es an Personal – und eine Besserung ist nicht in Sicht. In den Pflichtschulen sind die Bewerber-Zahlen zwar stabil, doch die wenigsten wollen eine volle Lehrverpflichtung, also die Übernahme einer Klasse. Laut Bildungsdirektion könnte es an Volksschulen besonders eng werden.
Durch den Lehrkräftemangel muss mittlerweile auf Personal mit Bachelor- statt Masterabschluss zurückgegriffen werden. Zudem setzt man auf Studenten sowie Quereinsteiger aus ähnlichen Fächern. Ein Teil des Problems wird mit Überstunden abgefedert, an Volksschulen wird eine Supplierreserve aufgebaut. Die Gründe für die prekäre Situation liegen unter anderem in der neuen, längeren Lehrerausbildung, der Pensionswelle und dem Mangel an Vollzeit-Arbeitskräften.
Erst kürzlich demonstrierten Eltern, Freizeitpädagogen, Lehrkräfte und Schüler für ein besseres Schulsystem. Kritikpunkte waren neben dem Lehrermangel auch zu große Klassen und zu wenig Förderung von Kindern mit Beeinträchtigungen. Bildungsdirektor Heinrich Himmer sprach sich für Klassen mit weniger als 25 Kindern aus, verwies allerdings auf das Bundesgesetz. Die Reduktion der Anzahl könne nur von der Regierung angepasst werden.