Nagetiere in Paris
Pelzige Plage! Olympia zittert vor Ratten-Invasion
Olympia 2024 steht vor der Tür. In Paris fürchtet man sich vor einer Rattenplage.
Disneys Animationsfilm "Ratatouille" verpasste den Millionen Ratten von Paris ein freundlicheres Image, doch gern gesehen sind die pelzigen Bewohner in Frankreichs Hauptstadt deshalb keineswegs. Die Olympia-Organisatoren unternahmen große Anstrengungen, damit die Nagetiere während der am Freitag beginnenden Sommerspiele möglichst fernab des Rampenlichts im Untergrund bleiben.
Alle Wettkampfstätten und Festbereiche seien vor den Spielen auf Ratten untersucht worden, versicherte die stellvertretende Bürgermeisterin Anne-Claire Boux, die für die öffentliche Gesundheit zuständig ist, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP und ergänzte: "Dort, wo es viele Ratten gab, haben wir vor den Spielen Fallen aufgestellt."
Der Park im Schatten des Eiffelturms, wo das Beachvolleyball-Stadion errichtet wurde, und die Gärten des Louvre, in denen das olympische Feuer brennen wird, sind beliebte Picknickplätze von Besuchern - und zählten bislang zu den beliebtesten Orten bei der tierischen Nahrungssuche. Der Müll von Touristen war im wahrsten Sinne ein gefundenes für die Altweltmäuse.
Die Zahl der Ratten in der Metropole wird auf 6,5 Millionen geschätzt. Das Ungeziefer, das in der französischen Literatur von "Les Miserables" bis zum "Phantom der Oper" eine Rolle spielt, ist ein Dauerthema in Frankreich. Mit Blick auf Olympia wuchs die Sorge, die Ratten-Population könnte das Bild der Spiele prägen.
Die Nagetier-Bekämpfer der Stadt - das sogenannte "Smash"-Team - hatten daher auch eine beratende Funktion für das Pariser Organisationskomitee inne. Die Verantwortung für die Abfallbeseitigung und die Straßenreinigung liegt bei den 7500 Mitarbeitern der Reinigungs- und Sammelteams der Stadt, die für ihre Arbeit während der Spiele eine Prämie von bis zu 1900 Euro erhalten sollen.
Die Behörden sind optimistisch, dass sich die Maßnahmen auszahlen. "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen", sagte der stellvertretende Bürgermeister für Abfallwirtschaft, Antoine Guillou, gegenüber AFP. "Im Gegenteil, die Spiele werden uns helfen, endgültig zu beweisen, dass die Vorstellung, dass man in Paris auf viele Ratten trifft, falsch ist."