"Tattoos sind für mich durch"

Peckerl der Politiker: Pin-up-Girls und gerade Linien

Manche tragen ihre Tattoos versteckt, andere mit Stolz. Vorurteile gibt es zum Glück kaum mehr – und auch in der Politik ist der Trend angekommen.

Lea Strauch
Peckerl der Politiker: Pin-up-Girls und gerade Linien
Dagmar Häusler (MFG) und Severin Mayr (Grüne) erzählten "Heute" von ihren Tattoos.
Alois Endl, Grüne OÖ

Die oberösterreichischen Landtagsmitglieder Sabine Binder (FPÖ) und Doris Margreiter (SPÖ) ließen "Heute" bereits tief unter ihre Haut blicken. In den Landtags-Klubs scheinen Tattoos Frauensache zu sein. Ein Mann macht der Statistik wortwörtlich einen Strich durch die Rechnung.

Ein Fable für gerade Linien

"Sie sind eigentlich recht banal", beschreibt Severin Mayr (Grüne) seine Tattoos im "Heute"-Gespräch. Der Klubchef trägt zwei dünne Linien: eine quer um den Unterarm, eine längs.

Optisch sind die Tätowierungen des grünen Politikers tatsächlich eher unauffällig – spannend wird die Körperkunst vor allem mit der Bedeutung: "Ich war früher Grafiker und habe jetzt noch immer ein Faible für gerade Linien."

Severin Mayr (Grüne) trägt zwei filigrane Striche als Tattoos.
Severin Mayr (Grüne) trägt zwei filigrane Striche als Tattoos.
zVg

Per Hand gestochen und kerzengerade

Beeindruckend ist der exakt zwölf Zentimeter lange Strich, der fast bis zu seinem Handgelenk reicht. "Es ist ein Handpoke-Tattoo", erzählt Mayr. Das heißt: Die Linie wurde ganz ohne Tätowiermaschine gestochen. Die Farbe wird dabei mit einer oder mehreren Nadeln eingearbeitet.

Klingt besonders schmerzhaft – ist es aber nicht, sagt der Abgeordnete: "Es hat tatsächlich weniger wehgetan  als das andere." Das letzte Peckerl wird es für Mayr bestimmt nicht gewesen sein: "Es wird sicher wieder etwas Grafisches in Schwarz, kein Tigerkopf oder eine Rose.“

"Keine Jugendsünde"

"Ich sehe mich selbst nicht als stark tätowiert und ich mache da keinen Hehl draus", erklärt Dagmar Häusler (MFG). Auf den ersten Blick würden viele der Abgeordneten da wohl widersprechen.

Ihr erstes Tattoo ließ sie sich schon mit 18 Jahren stechen – als Jugendsünde sieht sie ihre Kunstwerke aber auf keinen Fall: "Ich habe mir bei jedem Tattoo etwas gedacht." Dem "Mode-Mainstream" sei sie nie gefolgt.

Pin-ups, Tribal und Totenköpfe: Dagmar Häusler (MFG) mag es "zeitlos".
Pin-ups, Tribal und Totenköpfe: Dagmar Häusler (MFG) mag es "zeitlos".
Alois Endl

Was steckt nun unter der Haut der MFG-Abgeordneten? "Es sind zeitlose Motive", so Häusler. Darunter zum Beispiel Pin-ups, eine Schlange und insgesamt 13 Totenköpfe. Ihre Glückszahl, so die Erklärung.

Dabei will sie es jetzt aber belassen: "Das Thema Tattoos ist für mich durch. Wie bei einem Extremsportler, der irgendwann den Fallschirm in den Schrank legt." Doch die Peckerl sind natürlich ein Teil von ihr und "drücken aus, was ich bin".

Dass auch einige Politiker tätowiert sind, findet die Abgeordnete sehr gut: "Man muss sich in der Politik wiederfinden können. Wir müssen repräsentieren, was das Volk ist, und da braucht es alles."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die oberösterreichischen Landtagsmitglieder Sabine Binder (FPÖ) und Doris Margreiter (SPÖ) haben Tattoos, während der grüne Politiker Severin Mayr seine Vorliebe für gerade Linien zeigt
    • Dagmar Häusler (MFG) hat zeitlose Motive wie Pin-ups und Totenköpfe, aber sagt, dass das Thema Tattoos für sie abgeschlossen ist
    • Sie findet es gut, dass auch Politiker tätowiert sind, da sie die Vielfalt der Bevölkerung repräsentieren sollten
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